- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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Die person des propheten und die fröramigkeit

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dige dienen um Gottes willen, das ein so ansprechender zug an
der gestalt des heiligen bildet, dessen bild uns wohl auch sonst
bei den Schilderungen des süfischen frömmigkeitsideals in
ge-danken kommen mag: Franziskus von Assisi.

Wer von den weltkindern vermag zu sehen, dass in der
unscheinbaren gestalt des armen und demütigen süfi ein freund
Gottes sich verbirgt! Mit Wohlbehagen malt die heiligenlegende,
wie der wall, verkannt und unbekannt durch die weit
wandert. Eine runzelige, halbverrückte alte, eine sklavin, »gelb von
gesicht und mager von gestalt», soeben auf dem markte um einen
winzigen preis gekauft, oder auch ein schöner jüngling an dem
nichts den asketen ahnen lässt, das sind beliebte Verkleidungen
der heiligen. Ein frommer mann bat einmal, seine gefährtin im
paradiese sehen zu dürfen. Ein uraltes schwachköpfiges mütterchen
wurde ihm gezeigt.1 Er war zufrieden, denn die heiligen Gottes
kennen ja einander. Aber gewöhnlichen menschen ist es nur
selten vergönnt, unter den schmutzigen fetzen den goldgewirkten
mantel des königskindes zu sehen.

Diese verkannten frommen haben nun in dem gesandten
Gottes ein tröstendes beispiel. Wenn schon ihre schwache
menschlichkeit ein stein des anstosses. für die weltmenschen ist.
die an einen heiligen masslose anforderungen stellen, so mögen
sie sich erinnern, dass auch der gesandte Gottes hat hören
müssen: Was ist dies für ein gesandter, der isst und auf den
rnärk-ten wandelt!2 Auch ihm ist spott und Verachtung reichlich zu
teil geworden. Die menschen, sagte JDü-l-Nün, werden nicht
aufhören die »armen» zu verspotten, damit diese in dem propheten
ein vorbild haben mögen.3 Sa’räni ergeht sich mit besonderer
Vorliebe in Schilderungen der Verfolgungen und leiden, denen die
süfi’s durch die groben missverständnisse der uneingeweihten, die
ihre aussagen verdrehen und missdeuten, ausgesetzt wrorden sind.
Er leitet seine Tabaqcd mit einer süfischen märtyrergeschichte
ein.4 Dies scheint aber hauptsächlich eine wirkungsvolle pose
zu sein, denn in der Wahrheit scheinen, mit wenigen ausnahmen,5
die auferlegten leiden nicht allzu hart gewesen zu sein. Kam
es in schweren fällen zu Verbannung aus der stadt oder der
pro-vinz, so scheint für gewöhnlich die Verfolgung hauptsächlich in

1 Jäfi(i, Baud al-rajähin 139. 2 Lawäqih al-anivärl, 11.

3 Ib. I, 91. ’ 4 Ib. I, 19 ff.

5 Vgl. Goldzilier, Vorlesungen 175.

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