- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die person des propheten und die frömmigkeit

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Andrae, Die person Miiharnmeds

der ihn zu seinen ausserordentlichen andachtsübungen gestärkt
hatte, aufwiegen könnten. Sollte Gott mit ihm nach dem gezetz
der wieder Vergeltung handeln, so müsse er zur hölle fahren. »Es
sagte der prophet: Keiner von uns wird durch seine werke
gerettet. Man fragte ihn: Auch du nicht, o Gesandter Gottes. Er
antwortete: Auch ich nicht, wenn mich nicht Gottes
barmherzig-keit bedeckt.1 Bei deiner liebe zu mir, so bat eine fromme
sklavin, verzeihe mir, o Gott! Wehe dir, du sollst sagen: bei
meiner liebe zu dir, versetzte ihr herr, der ihre worte gehört
hatte. Ist es denn nicht durch seine liebe zu mir, dass ich bete,
während du schläftst, antwortete die sklavin. Durch seine liebe
zu mir hat er mich aus dem buche der götzendiener gestrichen
und in dem buche der gläubigen eingetragen.2 Also »darinnen
stehet die liebe, nicht, dass wir Gott geliebet haben, sondern
dass er uns geliebet hat».

Die barmherzigkeit Gottes fordert aber bei dem menschen die
reuige Zerknirschung als ihren anknüpfungspunkt. Die
islamischen prediger haben ergreifende bilder gefunden für die freude
Gottes über den sünder, der sich bessert: Ein mann reist in
einer gefährlichen wüste. Er legt sich schlafen, und als er
erwacht, findet er, dass sein reittier, das seine reisekost und seinen
wasservorrat trägt, verschwunden ist. Er sucht es eine weile,
bis ihn der durst überwältigt. Da denkt er bei sich selbst: ich
will zurückkehren, mich schlafen legen und sterben. So legt
er sich, den arm unter seinem haupte, nieder und schläft.
Und als er erwacht, siehe, da steht sein tier da mit der
wege-kost und dem wasservorrat. Mehr als sich dieser mann da freuet
über sein reittier, freut sich Gott über einen gläubigen diener,
der busse tut.3 — Es gibt, sagt ein anderer hadit, im westen eine
pfoite, deren breite siebzig jahresreisen ist; Gott hat sie bei der
Schöpfung des himmels und der erde geschaffen. Sie steht für
die busse offen und wird nicht geschlossen, bis die sonne von
ihr aus (d. h. im westen) aufgeht.4

Die islamische theologie hat der lehre von der busse viel
auf-merksamkeit zugewandt. Sie ist ein gebiet schulmässiger
gegen-sätze geworden, wo die muctaziliten mit ihrer forderung, dass zur

1 Nawädir al-’usül 13.

2 Al-Jäfici, Band al-rajähin 83.

3 Muslim II, 322. Das ist wohl eine arabisierung des gleichnisses
vom verirrt et) schafe.

4 Al-Tirmidi II, 269.

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