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Die person des propheten und die frömmigkeit
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die meinigen mit dem namen der märtyrer genannt, damit
sie wenn möglich märtyrer werden.1 Es lag also der verdacht
nahe, dass wenn man jemand Muhammed nenne, dies auf
unerlaubte aspirationen für die rechnung des so benannten deuten
könne. Unter solchen umständen ist es nicht zu verwundern,
dass in der älteren zeit der gebrauch dieses namens nicht gern
gestattet wurde. cUmar soll zu den leuten von Kufa geschrieben
haben: Nennet keinen mit dem namen des propheten. Den namen
seines neffen Muhammed b Zajcl liess er in 1Abdalrahmän
verwandeln.2 Noch in den traditionswerken findet man einen hadit,
der die zulässigkeit der Verwendung dieses namens erst ausdrücklich
beweisen soll. Das verbot jemanden mit der hm ja des propheten
oder mit der kunja nebst dem namen zu nennen wird hier noch
aufrecht erhalten.3 Bald haben aber andere einflüsse die scheu
vor dem gebrauch des namens Muhammed überwunden. Im
Christentum hatte sich vom ende des dritten jahrhunderts ab, vielleicht
unter dem einfluss von dem gebrauch heroophorer personennamen
in dem antiken heidentum, die sitte eingebürgert, sich nach den
heiligen zu nennen.4 Es ist möglich dass diese sitte auf den Islam
eingewirkt habe. Jedenfalls findet man bald, dass die benennung
mit dem namen des propheten nicht nur als löblich, sondern
sogar für besonders segensreich für den betreffenden und seine
umgebung galt. Gott hat engel, die auf der erde reisen, sie beten
in jedem hause, wo es einen Ahmed oder Muhammed gibt. Von
Ga’far al-Sädiq: Am jüngsten tage wird gerufen: möge ein jeder,
der Muhammed heisst, aufstehen und ins paradies hineingehen.5
In Mekka sagte man, so berichten zwei schüler des Mälik, dass
jedes haus, wo der name Muhammed ist (ein Muhammed), dessen
bewohner werden glück haben und versorgt werden.6 Auch in
anderer weise wird segen durch den heiligen namen des propheten
geschöpft: wenn der namen des propheten an dem speisetisch
geschrieben ist, werden die tischgenossen zweimal des tages geheiligt.7
Wie der name des menschensohnes am anfang vor der er-
1 Ibn Sacd III, I, 70. 2 Sifa’ II, 205 f.
3 Muslim II, 167; vgl. Ibn Sa’d I: 1, 66.
4 F. Pfister, Der reliquienkult im altertum, Rel -gesch. versuche und
vorarbeiten, herausgegeb. v. Dietrich und Wünsch V, Bd 2, 500.
0 Es verdient vielleicht hervorgehoben zu werden, dass ein hadit
von ganz ähnlichem inhalt auch im Mizän (II, 34) ebenfalls in sfitischer
umgebung aufi ritt.
6 Sifä’ I, 138 f. 7 Mizän al-i’tidäl I, 52.
I
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