- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
287

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die person des propheten und die fröramigkeit

287

er ist im höchsten paradies.»1 Andere lehren, dass das fortleben
nach dem tode ein prärogativ gewisser propheten: "Iljäs Idris,
al-Hadir, cIsä und Muhammed sei.2 Allmählich mehren sich die
aussagen, die den propheten auch ohne vermittelung die
segens-wünsche empfangen lassen. Man sagte zum propheten: Fassest
du die friedenswünsche, die dir gewidmet werden. Er
antwortete: ja, und ich erwidere sie.3 Ich höre die segenssprüche derer,
die mich lieben, und erkenne sie [die segnenden], aber diejenigen
der anderen werden mir überbracht.4 So befestigt sich die
an-schauung, die für die spätere zeit als die orthodoxe betrachtet
werden kann: die propheten sind lebendig in ihren gräbern,
und ihre geister haben Verbindung (tcfalluq) mit der höheren
und der niederen weit; mit ihrem wesen (qalb) sind sie im
him-mel, mit ihrer form (qälab) auf der erde.5 Der geist des
propheten ist aber darum nicht an das himmlische dasein gebunden,
er ist vielmehr »anwesend in den häusern, wo die leute des
frie-dens wohnen»; deshalb soll man, wenn man in ein haus eintritt,
auch wenn kein mensch sich dort befindet, frieden über den
propheten wünschen.6 »Unser prophet ist lebendig mit körper und
geist, er handelt frei und geht wohin er will auf der erde und
im himmel. Er hat die gestalt, die er bei seinem tode hatte.
Er kann gleichzeitig auf verschiedenen plätzen gesehen werden,
wie die sonne der ganzen erde sichtbar ist.»7

Es ist klar, dass eine solche lehre, die zu den gefährlichsten
konsequenzen führen könnte und tatsächlich geführt hat, nicht
ohne Widerspruch sich hat durchsetzen können, lbn Hazrn*
erzählt: »Eine ketzerische partei lehrt, dass Muhammed heute nicht
der gesandte Gottes sei, sondern dass er der gesandte Gottes
gewesen sei. Das ist die ansieht der 5ascariten. Einer ihrer
füh-rer zu dieser zeit, Sulajmän b. Halaf al-Bägi, hat mir erzählt,
dass lbn Fürah wegen dieser lehre von sultan Subuktakin durch
gift umgebracht worden sei. Dies ist eine schlimme ansieht, die
Gott und seinem gesandten und dem ’igmti aller islamgläubigen
vom anfang bis zum tage der auferstehung widerspricht. Was

1 Muhädarat al-abrär I, 161. 2 Ib. I, 181

8 SifaV II, 70. 4 Baltiii al-hajrät 25.

5 cAli al-Qäri II, 142. 6 Ib. II, 118. ~

7 Muhammed Banis I, 204.

8 I, 88 ff. Der Standpunkt lbn Hazm\ bedeutet nicht, dass er den
Volksglauben an den auf der erde umherwandelnden propheten teilt; vgl.
seine Äusserungen über al-Hadir IV, 180.

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