- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
18

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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18 Erstes Kapitel.
Prozesse, und überhaupt müssen die Schlüsse hier mit grosser Vorsicht gezogen
werden. °
Die postmortale Autolyse, soweit man sie bisher studiert hat, war meistens
euie Proteolyse; und man darf nicht übersehen, dass die bei ihr beteiligten
Enzyme in vielen Fällen am besten bei saurer Reaktion wirken, während sie
bei neutraler oder alkalischer Reaktion nur schwach oder gar nicht wirksam
sind. Von Interesse ist auch die Beobachtung von Claypton und Schryver^),
Autolyse von Leber und Nieren erst nach einer latenten Periode von
2 4 Stunden nach der Herausnahme des Organes ihren Anfang nimmt. Die
Untersuchungen von Wiener 2) sprechen ferner dafür, dass die postmortale
Säurebildung ein hierbei wirksames Moment ist, und nach Hedin^) dürfte es
hier um das Wegfallen einer Hemmungswirkung sich handeln. Hedin hat
nämlich durch Versuche an verschiedenen Organen gezeigt, dass eine Vorbehandlung
mit Essigsäure die Autolyse bei alkalischer Reaktion bedeutend befördert, und
er hat wenigstens für ein Enzym aus der Milz (die a-Lienase) bewiesen, dass
ein Antikörper des Enzymes hierbei unwirksam wird.
Die Wirkung eines Enzymes kann nämlich in noch nicht näher bekannter
Weise durch einen anderen Stoff, den man Antienzym nennt, gehemmt oder
aufgehoben werden, und solche Stoffe können vielleicht im Leben von grosser
Bedeutung für eine Hemmung oder eine Regulierung der intrazellulären En-
K^’wirklng
Erfahrung hat ferner gezeigt, dass die postmortalen
autolytischen Prozesse auch von vielen anderen Stoffen beeinflusst werden können,
und zwar in verschiedener Weise. So soll z. B. die arsenige Säure nach Hess
und Saxl eine hemmende Wirkung auf die ersten Stadien der Autolyse aus-
üben, während der Phosphor dieselben beschleunigen soll. Die Autolyse soll
auch von Toxinen (vergl. Kap. 2) beeinflusst werden können (Hess und Saxl)“*^),
und zwar so, dass zuerst eine Hemmung des Eiweissabbaues und dann eine starke
Beschleunigung stattfindet.
Die Bedeutung der autolytisch wirkenden, proteolytischen Enzyme für das
physiologische Zellenleben ist wie gesagt schwer zu beurteilen. Für die Wirkung
solcher Enzyme unter pathologischen Verhältnissen hat man aber besondere
Beispiele angeführt.
Als Beispiel einer Autolyse intra vitam, die von einigen als eine abnorme
Steigerung einer physiologischen Autolyse angesehen wird, betrachtet man die
Veränderungen der Leber und des Blutes bei der akuten Phosphorintoxikation
und der akuten gelben Leberatrophie, wo man auch im Harne enzymatische
Abbauprodukte des Eiweisses findet. Ein anderes Beispiel liefert die von
Journ. of Physiol. 31.
Zentralbl. f. Physiol. 19. S. 349.
3) Hedin, HAMMAESTEN-Festschr, 1906.
Zeitschr. f. exp. Path. u. Therap. 5, und Wien. klin. AV ochenschr. 21.

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