- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Physikalische Chemie in der Biologie - II. Kolloide - Theorien der Fällungserscheinungen

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Wenn Gele durch Erhitzen oder in anderer Weise möglichst von Wasser
befreit sind, zeigen dieselben gegen Wasser ein besonderes Aufnahmevermögen,
welches durcli verschiedene Prozesse bedingt sein mag, die aber unter dem
gemeinsamen Begriff der Quellung zusammengefasst werden. Die Ansichten
über die Quellung sind sehr unklar. Einerseits spielen dabei Oberflächen-
erscheinungen eine Rolle. Nach van Bbmmelen ist das Wasser nicht chemisch
nach bestimmten Proportionen gebunden, sondern dessen Menge ändert sich
kontinuierlich mit der Temperatur und dem Dampfdruck^). Andererseits steht
die Quellung zu dem osmotischen Drucke in naher Beziehung, was sofort ein- Quellung,
leuchtet, wenn man den osmotischen Druck einer Substanz als deren Wasser-
anziehungsvermögen definiert. Besonders dürfte wohl der Zusammenhang
zwischen Quellung und osmotischem Druck in solchen Fällen ein enger sein,
wo die Substanz sich schliesslich in Wasser auflöst.
Wird ein Hydrogel anstatt in reines Wasser in eine Salzlösung gebracht,
so erfahren die Quellungserscheinungen wesentliche Veränderungen. Diese sind
zuerst von Hofmeister unter Benutzung von Leimplatten studiert worden ^).
Der Prozess ist ein ziemlich verwickelter, da einerseits Salz und andererseits
Wasser durch die Leimplatte aufgenommen werden, und die Aufnahme von
Wasser durch die aufgenommene Salzmenge beeinflusst wird. Zunächst wurde
gefunden, dass wenn Leimplatten mit Lösungen steigender Konzentration des- Quellung in
selben Salzes behandelt werden, die Aufnahme von Salz anfangs mit der Salz- lösungen.
konzentration wächst, dann verlangsamt sie sich schnell und strebt einem
Maximum zu, um dann annähernd stationär zu bleiben. So lauge die Salzauf-
nahme steigt, wächst auch die Menge des in den Leim eintretenden Wassers;
mit dem Aufhören des Salzeintrittes fällt sie. Ferner wurde gefunden, dass
das Maximum von Salzaufnahme für Sulfate, Tartrate und Zitrate bei viel
niedrigerer mol. Konzentration erreicht wurde als für die Chloride, Nitrate und
Bromide. Daraus folgt, dass innerhalb gewisser Konzen trationsgreuzen die Sul-
fate, Tartrate und Zitrate hemmend, die Chloride, Nitrate und Bromide be-
günstigend auf die Quellung einwirken.
Ferner hat Pauli den Einfluss von Salzlösungen auf den Erstarr- und
Schmelzpunkt von Gelatine untersucht^). Ordnet man die Salze nach ihrer
steigenden Fähigkeit, den Erstarrpunkt von Leimgallerte zu erniedrigen, so ge- Erstarr-
langt man zu der Reihe Sulfat, Zitrat, Tartrat, Azetat, (Wasser), Chlorid, Chlortat,
Nitrat, Bromid, Jodid, also im grossen zu der gleichen Reihenfolge wie Hofmeister.
Einen ganz besonderen Einfluss auf Leim üben Säuren und Alkalien Einfluss von
US, indem beide in sehr verdünnten Lösungen die Quellung mächtig begünstigen nud Säuren
( FiRo^), Wo. Ostwald 5). Bemerkenswert ist, dass nach den schon erwähnten Qd>eiiSng.
P
Zeitschr. aiiorg. Chem. l;3, S. 233, 1896; 20, S. 185, 1899.
’) Arch. f. exp. Pathol. u. Pharm. 28,
S. 210, 1891
®) Pflügers Arch. 71,
S. 333, 1898.
Hofmeisters Beiträge, 5, S. 276, 1904.
®) Pflügers Arch. 108,
S. 563, 1905.

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