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70 Zweites Kapitol.
Ver-
schieden-
artige
Hemmung,
Hemmung
durch
Adsorp-
tion.
Antigene.
Anti-
körper.
Antilab ini Ziegeseriim i).
Nach Ehrlich sollen die natürlichen und die künst-
lichen Antikörper Identisch sein, was aber nach Versuchen von Madsen und
Walbum wenigstens für natürliches und künstlich erzeugtes Antilab nicht der
Fall sein kann^).
Beim Studium der Hemmung der tryptischen Verdauung fand Hedin,
dsss es sich in verschiedenen Fällen um verschiedene Prozesse handeln kann ^).
Die hemmende Wirkung des normalen Ochsserums ist am Serumalbumin gebunden
(Landsteiner Cathcart^). In diesem Falle wird das Trypsin nach Hedin
in irgend welcher Weise zum Teil an der hemmenden Substanz in irreversibler
Weise verfestigt (vergl. S. 73), indem viel mehr Trypsin neutralisiert wird, wenn
beim Mischen die Reihenfolge Serumalbumin-Trypsin-Substrat innegehalten wird,
als wenn das Substrat vor dem Serumalbuinin dem Trypsin zugegeben wird.
Nach dem Gesagten wirken auch Eierklar und die tryptischen Verdauungs-
produkte hemmend auf die tryptische Verdauung ein. In diesem Falle ist es aber
gleichgültig, in welcher Reihenfolge die Stoffe vermischt werden, und das Trypsin
wird, folglich in völlig reversibler Weise aufgenommen (En zy m ablenkung).
Duich Behandlung mit 0,1 0,2°/oiger Essigsäure bei 37*^ verliert das Serumalbumin
das Vermögen, Trypsin an sich zu verfestigen ; es wirkt deshalb schwächer
hemmend als vorher und zwar nunmehr in der gleichen ^Veise wie Eierklar.
Ferner fand Hedin, dass Knochenkohle eine ausserordentliche Fähigkeit
besitzt, Trypsin zu adsorbieren und zwar zum grössten Teil in irreversibler
Weise. Hieraus folgt, dass Kohle in sehr ausgesprochener Weise die tryptische
Verdauung zu hemmen imstande ist; auch lassen sich viele Analogien zwischen
der hemmenden Wirkung des nativen Serumalbumins und derjenigen der Kohle
nachweisen ®).
Anhang: Aiitigeiie und Antikörper. Im Anschluss an die Hemmung
der Enzymwirkung sollen auch andere ähnliche Prozesse etwas berührt werden.
Unter dem Namen Antigene werden solche Substanzen zusammengefasst,
welche, Tieren eingespritzt, im Organismus die Bildung von Stoffen veranlassen,
mit welchen sie in irgend welcher Weise zu reagieren vermögen. Die so ge-
bildeten Stoffe werden Antikörper genannt. Meistens sind diese Antikörper
spezifisch in dem Sinne, dass dieselben nur mit dem entsprechenden Antigen
reagieren. Die chemische Zusammensetzung der Antigene sowie die der Anti-
körper ist nicht bekannt; dieselben dürften wohl immer zu den Kolloiden ge-
hören oder zum mindesten mit Kolloiden vergesellschaftet auftreten.
Zu den Antigenen gehören in erster Linie gewisse giftige Substanzen
tierischen oder vegetabilischen Ursprungs (Toxine), z. B. Schlangengifte, Bak-
1) Zentralbl. f. Bakt. u. Parasitenk. 26, S. 349, 1899.
Vergl. Arrheniüs, Immunochemie, S. 180 u. f.
’*) Zeitschr. physiol. Chem. 52, S. 412, 1907.
*) Zentralbl f. Bakt. 27, S. 357, 1900.
“) Journ. of Physiol. 30, S. 156, 1903.
®) Biochem. Journ. 1, S. 484, 1906; 2, S. 81, 1907.
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