- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
99

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - A. Eigentliche Eiweissstoffe

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Eiweissreaktionen. 9Ü
Äthei’ gereinigten Eiweisses betrachtet man ebenfalls als eine Tryptophanreaktion
mit dem aus dem Eiweisse durch Einwirkung der konzentrierten Salzsäure ent-
standenen Furfurol. In derselben Weise erklärt man die Reaktion 6. mit
konzentrierter Schwefelsäure und Zucker in geringer Menge. Die
hierbei anftretende schön rote Farbe setzt man nämlich in Verbindung mit einer
Furfurolbildung aus dem Zucker. 7. Von p-D imethy la m i no ben zald ehyd
und konzentrierter Schwefelsäure werden die Eiweissstoffe schön rotviolett oder
dunkelviolett gefärbt (0. Neubauer und E. Rohde)^).
Mehrere dieser Eai-benreaktionen sind, wie SalkOWSKI^) gezeigt hat, an die aromati-
schen oder heterozyklischen Spaltungsprodukte des Eiweisses gebunden. Die MiLLONsche
Reaktion geben nur die Substaozen der Phenolgruppe j
die Xanthoproteinsäurereaktion die der
Phenoigruppe und das Skatol, bezw. die Indolgruppe. Die Liebermann sehe Reaktion rührt
nach COLE von der Indolgruppe her, und von derselben Gruppe rühren, wie es scheint, so-
wohl die Reaktion mit Schwefelsäure und Zucker (Cole) wie die mit Dimethylaminohenzal-
dehyd (Rohde) her. Die Reaktion von Adamkiewicz geben nur die Stoffe der Indolgruppe.
Die Biuretreaktion wird nicht nur mit Proteinen, sondern auch mit vielen anderen Stoffen
erhalten. Nach H. Schiff^) kommt sie solchen Stoffen zu, welche die Amidogruppen CONH2 ,
CSNH2 ,
C(NH)NHa oder auch CH2 NH2 zu einer Anzahl von zwei, entweder direkt^ durch
j-e^ktioTen.
ihre Kohlenstoffatome oder durch Vermittelung eines dritten Kohlenstoff- oder Stickstoff-
atomes aneinander gebunden, enthalten. Beispiele solcher Stoffe sind mehrere Diamide
oder Aminoamide wie Oxamid, Biuret, Glyzinamid, a- und /?-Aminobutyroamid, Asparagin-
säureamid u. a., aber die Bedingungen für das Zustandekommen dieser Reaktion in
den Eiweissstoffen sind tratzdem noch nicht klar. Die Biuretreaktion ist auch an und für
sich kein Beweis für die Proteinnatur einer Substanz — abgesehen davon, dass z. B. das
Urobilin eine i’echt ähnliche Earbenreaktion gibt — und umgekehrt kann ein Eiweissstoff seine
Proteinnatur beibehalten, trotzdem er, infolge einer Einwirkung von salpetriger Säure oder
einer Ainmoniakabspaltung diu’ch Alkaliwirkung, die Biuretreaktion nicht mehr gibt.
Einem und demselben Eiweissreagenze gegenüber können verschiedene Ei-
weissstoffe eine etw’as verschiedene Empfindlichkeit zeigen ,
und es ist aus
diesem Grunde nicht möglich, für jede einzelne Reaktion eine für alle Eiweiss-
stoffe zutreffende Empfindlichkeitsgrenze anzugehen. Unter den Fällungsreak-
^
tionen nimmt (wenn man von den Peptonen und. einigen Albumosen absieht)
j.®iRiouen
die Heller sehe Probe ihrer Empfindlichkeit (wenn sie auch nicht die emp-
findlichste Reaktion ist) und leichten Ausführung wegen einen hervorragenden
Platz ein. Unter den Eällungsreaktionen dürften sonst die Fällung mit basi-
schem Bleiazetat (bei sehr vorsichtiger und korrekter Arbeit), mit Alkohol, wie
auch die Reaktionen unter Nr. 6, die empfindlichsten sein. Die Farbenreak-
tionen 4 zeigen eine mit der Reihenfolge in welcher sie angeführt worden,
abnehmende Empfindlichkeit^).
Keine Eiweissreaktion ist an und für sich charakteristisch, und bei der
Untersuchung auf Eiweiss darf man deshalb auch nicht mit einer einzigen Reak-
tion sich begnügen. Es müssen vielmehr stets mehrere Fällungs- und Färbungs-
reaktionen in Anwendung kommen.
9 Zcitschr. f. physiol. Chem. 44.
Zcitschr. f. physiol. Chem. 12.
’) ßci* tl. d. Chem. Gesellsch. 21) u. 30.
*) Uber die Fällungs- und Färbungsreaktionen der Eiweissstoffe mit Anilinfarbstoffen
legen ausführliche Untersuchungen von M. Heidenhain, Pflügers Arch. 90 u. 9ß vor.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0111.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free