- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
116

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - B. Albumoide oder Albuminoide

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Drittes Kapitel.
116
Das Ivollageii ist der Hauptbestandteil der Bindegewebsfibrillen und (als Ossein)
Koiiagen. der oi^auischen Substanz des Knochengewebes. In dem Knorpelgewebe konunt
es auch als die eigentliche Grundsubstanz vor, findet sich aber hier mit anderen
Substanzen in einem Gemenge, welches früher Chondrigen genannt wurde. Das
Kollagen verschiedener Gewebe hat nicht ganz dieselbe Zusammensetzung und
es dürfte anscheinend mehrere Kollagene geben.

Bei anhaltendem Kochen mit Wasser, leichter bei Gegenwart von ein
wenig Säure, geht das Kollagen in Leim (Glutin) über. Umgekehrt soll der
Leim durch Erhitzen auf 130° C in Kollagen zurückverwandelt werden können
(Hofmeister)!). Dieses letztere könnte also als das Anhydrid des Leimes be-
trachtet werden. Das Kollagen und der Leim haben etwa dieselbe Zusammen-
setzung 2).
Kollagen
Käufliche Gelatine
Glutin aus Sehnen
Glutin aus Ligament
Fisehleim (Hausenblase)
c H N S
50,75 6,47 17,86 24^
49,38 6,8 17,97 0,7
50,11 6,56 17,81 0,26
50,49 6,71 17,90 0,57
48,69 6,76 17,68 —
92 (Hofmeister.)
25,13 (Chittenden.)
25,26 (van Name.)
24,33 (Eichaeds u. Gies.)
— (Faust.)
Glutine verschiedener Herkunft zeigen also eine etwas abweichende Zu-
sammensetzung, was auf das Vorkommen verschiedener Kollagene hinzudeuten
^setzZr’ scheint. Ob der etwas wechselnde Gehalt an Schwefel von der Verunreinigung
mit einer schwefelreicheren Substanz oder von einer Abspaltung locker gebun-
denen Schwefels während der Reinigung herrührt, ist schwer zu sagen. C. Mörner°)
hat ohne eingreifende Reinigungsprozeduren einen ganz typischen Leim mit nur
0,2 p. c. Schwefel erhalten.
Sadikoff*) hat Glutine nach verschiedenen Verfahren teils aus Sehnen und teils aus
Knorpel dargestellt. Die aus Sehnen, teils nach vorgängiger Trypsinbehandluug, teils nach
Behandlung mit Kalilauge von 0,25 p. c. und teüs nach Lauge- und <larauffolgender Soda-
behandlung dargestellten Glutine zeigten untereinander etwas abweichende physikalische Eigen-
schaften, hatten aber etwa dieselbe elementare Zusammensetzung mit 0,34—0,53 p. c. Schwefel.
Sadikoff neigt zu der Ansicht, dass die bisher dargestellten Glutine vielleicht nicht alle ein-
heitliche Körper, sondeim möglicherweise Gemenge gewesen sind. Die aus Knorpel darge-
Olutine und Stellten Leimstoffe werden von SADIKOFF Gluteine genannt, weil sie von anderen Glutinen
Gluteine, wesentlich verschieden sind. Sie sind ärmer an Kohlenstoff’ und Stickstofif, 17,7—17,87 p. c. N,
aber etwas reicher an Schwefel, 0,53—0,71 p. c., als das Sehnenglutin, Die Gluteine unter-
scheiden sich ferner von den Glutinen dadurch, dass sie nach Sieden mit einer Mineralsäure
schwach reduzierend wirken, sowie dadurch, dass sie mit Phlorogluzinsalzsäm-e eine Farben-
reaktion geben. Auch zu gewissen Salzen sollen die Glutine und Gluteine ein verschiedenes
Verhalten zeigen.
Die hydrolytischen Spaltungsprodukte des Kollagens sind dieselben wie
die des Leimes, und man findet sie in der unten mitgeteilten Tabelle. Als
besonders bemerkenswert ist bervorzuheben, dass der Leim kein Tyrosin aber
1) Zeitschr. f. physiol. Chem. 2.
®) Hofmeister 1. c. ;
(Chittenden u. Solley, Journ. of Physiol. 12; van Name,
Journ. of exp. Med. 2, zit. nach Zentralbl. f. Physiol. 11, S. 308 ;
Eicuards u. Gies, Amer.
Journ. of Physiol. 8; Faust, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 41.
®) Zeitschr. f. physiol. Chem. 28.
*) Zeitschr. f. physiol. Chem. 39 u. 41.

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