Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - B. Albumoide oder Albuminoide - 2. Albumosen und Peptone
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Albumoseu-
Proteosen.
Primäre und
sekundäre
Albumosen.
Peptone.
128 Drittes Kapitel.
Die aus verschiedenen Proteinen erhaltenen Albumosen sind nicht identisch
sondern unterscheiden sich durch ein etwas abweichendes Verhalten zu Fällungs-
reagenzien. Man hat diesen verschiedenen Albumosen auch besondere Namen
Muttersubstanz derselben, gegeben und man spricht also von
Globulosen, Vitellosen, Kaseosen, Myosinosen, Elastosen usw.
Auch hier unterscheidet man dann weiter zwischen verschiedenen Arten von
Albumosen, wie z. B. Proto-, Hetero- und Deuterokaseosen. Alle bei
der Verdauung von tierischem oder pflanzlichem Eiweiss entstehenden Albumosen
werden von Chittenden unter dem gemeinschaftlichen Namen Proteosen
zusammengefasst. Einzelne Proteosen hat man auch kristallinisch erhalten
(Schrötter).
Atfidalbumose nannte Neumeistee =*) eine durch Einwirkung gespannter Wasser-
dumpfe auf Fibrin von ihm erhaltene Albumose. Gleichzeitig erhielt er auch eine, gewisser-
massen zwischen den Albuminaten und den Albumosen stehende Substanz, das Atmidalhumin
Von den löslichen Albumosen bezeichnete Neumeister die Proto- und
Heteroalbumose als primäre Albumosen, die dem Pepton näher verwandten
Deuteroalbumosen dagegen als s e k u n d ä r e A 1 b u m o s e n. Wesentliche Unter-
schiede zwischen beiden Gruppen sind nach ihm folgende ^). Von Salpetersäure
werden die primären Albumosen in salzfreier, die sekundären dagegen erst in
salzhaltiger Lösung gefällt, wobei zu bemerken ist, dass einige Deuteroalbumosen,
wie die Deuterovitellose und die Deuteromyosinose, von Salpetersäure erst nach
Sättigung der Lösung mit NaCl gefällt werden. Kupfersulfatlösung (2 : 100)
wie auch NaCl in Substanz in neutraler Flüssigkeit fällen die primären, nicht
aber die sekundären Albumosen. Aus einer mit NaCl gesättigten Lösung werden
nach Zusatz von salzgesättigter Essigsäure die primären vollständig, die sekun-
dären dagegen nur teilweise gefällt. Essigsäure und Ferrozyankalium fällen die
primären Albumosen leicht, die sekundären nur teilweise und erst nach einiger Zeit.
Die primären Albumosen werden ferner nach Pick^) von Ammoniumsulfat (bis
zu halber Sättigung der Lösung zugesetzt) vollständig gefällt, während die
sekundären Albumosen hierbei in Lösung bleiben.
Die echten Peptone, wie man sie früher erhielt, sind ungemein hygro-
skopisch und zischen auf wie Phosphorsäureanhydrid, wenn sie in völlig trockenem
Zustande mit wenig Wasser benetzt werden. Sie sind ungemein leicht löslich
in Wasser, diffundieren leichter als die Albumosen und werden von Ammonium-
sulfat nicht gefällt. Zum Unterschied von den Albumosen werden die echten
Peptone ferner nicht gefällt von Salpetersäure (selbst in salzgesättigter Lösung),
0 Vergl. Kühne u. Chittenden, Zeitschr. f. Biol. 22 u. 26; Neümeister ebenda 23;
Chtttenden and Hartwell, Journ. of Physiol. 11 u. 12; Chittenden and Painter,
Studies from the laborat. etc. Yale University. 2. New Haven 1887 ;
Chittenden ebenda 3;
Sebelien, Chein. Zentralbl. 1890; Chittenden and Goodwin, Journ. of Physiol. 12.
Zeitschr. f. Biol. 26. Vergl. ferner Chittenden u. Meara, Journ. of Physiol. 15
und Salkowski, Zeitschr. f. Biol. 34 u. 37.
Neumeister, Zeitschr. f. Biol. 24 u. 26.
*) Zeitschr. f. physiol. Chem. 24.
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