Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 5. Tierische Fette und Phosphatide - 1. Neutralfette und Fettsäuren
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Tierfetto. 227
oder extrahieren. Nach dem Verdunsten des Äthers wird der Rückstand auf
Fett und Fettsäuren geprüft. Das Neutralfett erkennt man zum Unterschied
von den Fettsäuren durch die Akroleinprobe, und die letzteren daran, dass sie
bei ihrer Auflösung in einem von Alkannatinktur blauviolett gefärbten Alkohol-
Athergemenge dieses rot färben. Zur Trennung der Fette von Cholesterin und ^Nachwds^
anderen nicht verseifbaren Stoffen wie auch zur Ermittelung der Art der ver- Buchung der
schiedenen Fettstoffe muss man die Fette mit Lauge, alkoholischer Kalilauge
oder mit Natriumalkoholat verseifen. Bezüglich dieser Operationen wie auch
der weiteren Untersuchung und der Trennung verschiedener Fettsäuren von ein-
ander wird auf ausführlichere Handbücher hingewiesen.
Es gibt auch einige andere chemische Prozeduren, welche für die Untersuchung der
Fette von Wichtigkeit sind. Ausser dem Schmelz- bezw. Erstarrungspunkte bestimmt man
nämlich auch folgendes: Die Säurezahl, welche ein Mass für den Gehalt eines Fettes an freien
N
Fettsäuren gibt und die man durch Titration des in Alkohol-Äther gelösten Fettes mit —
alkoholischer Kalilauge unter Anwendung von Phenolphthalein als Indikator findet. Die Ver-
seifungszahl, welche angibt, wie viele mg Kalihydi’at bei der Verseifung von 1 g Fett
N
mit (z. B. -—
)
alkoholischer Kalilauge von den Fettsäuren gebunden werden. Die Reichekt-
MEissLsche Zahl, welche die Menge flüchtiger Fettsäuren angibt, die in einer bestimmten
Menge Neutralfett (z. B. 5 g) enthalten ist. Das Fett wird verseift, darauf mit einer Mineral-
säure übei-säuert und destilliert, wobei die flüchtigen Fettsäuren übergehen und in titriertes
Alkali aufgefangen werden. Die Jod zahl gibt die Menge Jod an, die von einer bestimmten Unter-
Menge Fett durch Addition aufgenommen wird. Sie ist hauptsächlich ein Mass für den Gehalt suchung der
des Fettes an ungesättigten Fettsäuren, in erster Linie an Ölsäure, bezw. Olein. Es können
aber auch andere Stoffe (wie das Cholesterin) Jod und andere Halogene durch Addition auf-
nehmen. Die Jodzahl wird allgemein nach einem von v. Hübe herrührenden Verfahren
bestimmt. Es ist ferner zu nennen die Azetylzahl, welche eine Schätzung der Menge
solcher Fettbestandteile, welche OH-Gruppen enthalten, ermöglicht und welche eine Über-
führung der letztgenannten Stoffe (Oxyfettsäuren, Alkohole u. a.) in die entsprechenden Azetyl-
ester durch Kochen mit Essigsäureanhydrid voraussetzt.
Behufs einer quantitativen Bestimmung der Fette müssen die möglichst
fein zerteilten, getrockneten Gewebe, bezw. der fein zerteilte Rückstand einer
eingetrockneten Flüssigkeit mit Äther, Alkoholäther, Benzol oder einem anderen,
passenden Extraktionsmittel erschöpft werden. Von den verschiedenen Extrak-
tionsmitteln werden indessen Lezithin (Phosphatide) und andere Stoffe gelöst,
welche die Werte des Fettes erhöhen können. Das zuverlässigste Verfahren zur Quanti-
quantitativen Fettbestimmung scheint dasjenige von Kumagawa und SuTO zubesti^un?
sein. Es wird deshalb hier auf ihre Arbeit: „Ein neues Verfahren zu quanti-
tativer Bestimmung des Fettes und der unverseifbaren Substanzen in tierischem
Material nebst der Kritik einiger gebräuchlichen Methoden“ (Biochemische Zeit-
schrift Bd. 8), wo man auch ein Literaturverzeichnis findet, hingewiesen.
Die Fette sind arm an Sauerstoff, aber reich an Kohlenstoff und Wasser-
stoff. Sie repräsentieren also eine grosse Summe von chemischer Energie, und
dementsprechend liefern sie auch bei ihrer Verbrennung reichliche Mengen
Wärme. In dieser Hinsicht nehmen auch die Fette unter den Nahrungsstoffen Bedeutung
den ersten Rang ein und sie werden hierdurch von sehr grosser Bedeutung für Fette,
das Tierleben. Zu dieser Bedeutung, wie auch zu der Fettbildung und dem
Verhalten des Fettes im Tierkörper, werden wir in einigen der folgenden Kapitel
zurückkommen.
An die gewöhnlichen Tierfette schliessen sich die an anderer Stelle zu be-
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