Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - I. Blutplasma und Blutserum - Das Blutplasma
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Serumglobuline, 247
oder Blutserum durch Sättigung mit Magnesiumsulfat oder Halbsättigung mit
Ammoniumsulfat erhältlichen Globulingemenge finden sich nämlich Nukleo-
proteid, Fibringlobulin und das eigentliche Serumglobulin, bezw.
Gemenge von Globulinen ’).
Das Nukleoproteid ist schon oben abgehandelt worden. Das Fibrin-
o- lob ul in, welches in dem Serum nur in geringer Menge vorkommt, kann
durch NaCl vollständig ausgefüllt werden. Es hat die allgemeinen Eigenschaften
der Globuline, unterscheidet sich aber von den Serumglobulinen durch eine
niedrigere Gerinnungstemperatur, 64—66“ C, wie auch dadurch, dass es schon
bei 28-prozentiger Sättigung mit (NH^)2S04-Lösung gefällt wird.
Serumglobuline. Wird das durch Sättigung mit Magnesiumsulfat
ausgeschiedene Globulin der Dialyse unterworfen, so scheidet sich, wie längst
bekannt und von Marcus weiter bestätigt wurde, nur ein Teil des Globulins
aus, während ein Rest in Lösung bleibt und auch durch Säurezusatz nicht ge-
fällt wird. Aus dem Grunde sah sich auch Marcus berechtigt, zwischen
wasserlöslichem und in Wasser nicht löslichem Globulin zu unterscheiden. Nach
späteren Untersuchungen von Hofmeister und Pick^) sollte dann ferner der
wasserunlösliche Teil in der Hauptsache einer durch (NH^)2S04 leichter (durch
28—36 Vol.-Proz. an gesättigter Lösung) und der wasserlösliche einer schwerer
(durch 36—44 Vol.-Proz. gesättigter Lösung) fällbaren Globulinfraktion ent-
sprechen. Die erste Fraktion hat man Euglobulin, die zweite Pseudo-
globulingenannt. Nach PoRGES und Spiro ^) lassen sich indessen die Serum-
globuline mittelst (NH4)2S04 in drei Fraktionen zerlegen, deren Fällungsgrenzen
28—36, 33—42 und 40—46 Vol.-Proz. an salzgesättigter Lösung sind. Auf-
fallenderweise enthalten alle drei Fraktionen wasserunlösliches Globulin. End-
lich haben Freund und Joachim®) gefunden, dass sowohl die „Euglobulin“-
vvie die „Pseudoglobulin“-Fraktion ein Gemenge von wasserlöslichem und nicht
wasserlöslichem Globulin ist und dass dementsprechend die Anzahl der ver-
schiedenen Globuline im Serum eine noch grössere sein dürfte.
Nach allen diesen Untersuchungen liegt wohl der Schluss am nächsten, dass entweder
der Unterschied zwischen wasserlöslichem und wasserunlöslichem Globulin unzureichend be-
gründet oder auch, dass die fraktionierte Fällung mit Ammoniumsulfat eine zur Trennung der
ra-schiedenen Globuline wenig geeignete Methode ist. Das letztere scheint in der Tat, wie
Haslam®) gezeigt hat, der Fall zu sein. Man darf auch nicht übersehen, dass die Globuün-
raktionen stets von anderen Serumbestandteilen veruni’einigt sind, welche die Löslichkeit und
iallbarkeit beeinflussen können. So kann, wie Hammaesten gezeigt bat, ein wasserlösliches
Globulin durch geeignete Reinigung in ein wasserunlösliches umgewandelt werden und um-
gekehrt geht das wasserunlösliche Globulin bisweilen an der Luft in ein wasserlösliches über.
) Nach J, Mellanby, (Journ. of Physiol. 36) soll man durch Sättigung mit MgSO^
odei durch Halbsättigung mit (NH^lgSO^ überhaupt keine Trennung der 2 Hauptgruppen von
Proteinen, Globulinen und Albuminen erreichen können.
^) Zeitschr. f. physiol. Chem. 28.
^) Hofmeisters Beiträge 1.
*) Ebenda 3.
®) Zeitschr. f. physiol. Chem. 36.
*) Journ. of Physiol. 32.
Fibrin-
globulin.
Ver-
schiedene
Globulin-
fraktionen.
Fällbarkeit
und verun-
reinigende
Stoffe.
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