Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - II. Die Formelemente des Blutes - Blutfarbstoffe
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Blutfarbstoffe.
265
«elbst oxydiert zu werden; sie zeigt einigen chemischen Reagenzien (wie Kalium-
ferrizyanid) gegenüber eine grössere Resistenz als der freie Farbstoff und end-
lich soll sie wesentlich leichter als dieser an das Vakuum ihren locker gebun-
denen Sauerstoff abgeben. Zum Unterschiede von den Spaltungsprodukten, dem
Hämoglobin und dem Oxyhämoglobin, nannte Hoppe-Seyler die Blutfarbstoff-
verbindung der venösen Blutkörperchen P hieb in und die der arterieUen Farbgojo
Arterin. Auch andere Forscher wie H. U. Kobert und Bohr^), welch körperchen.
letzterer den Farbstoff in den Blutkörperchen Hämochrom nennt, sind einer
ähnlichen Ansicht. Da indessen eine solche Verbindung des Blutfarbstoffes
mit einem anderen Stoffe, wie z. B. dem Lezithin, wenn sie überhaupt existiert,
nicht näher studiert worden ist, beziehen sich die folgenden Angaben nur auf
den freien Farbstoff, das Hämoglobin.
Die Farbe des Blutes rührt teils von HämogloUn und teils von der
molekularen Verbindung desselben mit Sauerstoff, dem OxyMmogloUn, her.
In dem Erstickungsblute findet sich fast ausschliesslich Hämoglobin, im arteriellen
Blute unverhältnismässig überwiegend Oxyhämoglobin und in dem venösen
Blute ein Gemenge der genannten Farbstoffe. Blutfarbstoff findet sich ausser- giobms.
dem in quergesteeiften wie auch in einigen glatten Muskeln und endlich auch
in Lösung bei verschiedenen Evertebraten. Die Menge des Hämoglobins im
Menschenblute kann zwar unter verschiedenen Verhältnissen etwas schwanken,
beträgt aber im Mittel etwa 14 p. c. oder, auf 1 kg Körpergewicht berechnet, 8,5 g.
Das Hämoglobin gehört zu der Gruppe der Proteide und als nächste
Spaltungsprodukte liefert es, nebst sehr kleinen Mengen von flüchtigen fetten
Säuren und anderen Stoffen, hauptsächlich Eiweiss, Globin, und einen eisen-
haltigen Farbstoff, Hä mochro mögen (gegen 4 p. c.), welches bei Gegenwart
von Sauerstoff leicht zu Hämatin oxydiert wird.
Wie zuerst von Schunck und Marchlewski hervorgehoben und nament-
lich durch die Arbeiten des letzteren bewiesen wurde, besteht eine nahe Ver-
wandtschaft zwischen dem Chlorophyll und dem Blutfarbstoffe. Ein Derivat
des ersteren, das Phylloporphyrin, steht nämlich in allen wesentlichen Hinsichten
einem Derivate des Blutfarbstoffes, dem Hämatoporphyrin, äusserst nahe. Durch Hämoglobin
fortgesetzte Untersuchungen von Nencki zusammen mit Marchlewski u. Zaleski^), Chlorophyll,
denen es gelang, durch Reduktion sowohl aus dem Blatt- wie aus dem Blut-
farbstoffderivate Hämopyrrol darzustellen, ist dann die biologisch äusserst inter-
essante Annahme, dass Chlorophyll und Blutfarbstoff nahe verwandte Stoffe
sind, die aus derselben Muttersubstanz aufgebaut werden, sehr wahrscheinlich
geworden.
b Hoppe-Seyleb, Zeitschr. f. physiol. Chem. 13, S. 479; H. U. Kobekt, Das Wirbel-
tierblut in mikro-kristallogr. Hinsicht, Stuttgart 1901; Bohb, Zentralbl. f. Physiol. 17, S. 688.
*) SCIIÜNCK u. Mahchlewski, Annal. d. Chem. u. Pharm. 278, 284, 288, 290;
Nencki, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 29; Marchlewski u. Nencki ebenda 34; Nencki u.
Zaleski ebenda; maechlewski, Chem. Zentralbl. 1902, I. S. 1016; Z.vleski, Zeitschr. f.
physiol. Chem. 37.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
