Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Das Glykogen und die Glykogenbildung
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Eigenschaften des Glykogens. 365
Gatin-Gruzewska 1) kann man beim Kaninchen nach eintägigem Hungern durch
Adrenalin die Leber und die Muskeln in 36—40 Stunden glykogenfrei machen.
Das Glykogen stellt ein amorphes, weisses, geschmack- und geruchloses
Pulver dar, kann aber bei vollständiger Reinheit durch geeignete Alkoholfällung
auch als Stäbe und starre Prismen, die den Eindruck von Kristallen machen,
erhalten werden (Gatin- Gruzewska). Mit Wasser gibt es eine opalisierende
Lösung, die beim Verdunsten auf dem Wasserbade mit einer, nach dem Er-
kalten wieder verschwindenden Haut sich überzieht. Inwieweit es hier um
eine wahre Lösung sich handelt, steht noch dahin. Wie mehrere andere Kolloide
wandert nach Gatin-Gruzewska das in Wasser gelöste Glykogen unter dem
Einflüsse des elektrischen Stromes zur Anode, an der es sich anhäuft. Die
wässerige Lösung ist dextrogyr und Huppert fand den Wert: (a) D = -|- 196,63.
Denselben Wert hat später Gatin-Gruzewska für ganz reine Glykogenlösungen
erhalten 2). Von Jod wird die Lösung, besonders nach Zusatz von etwas NaCl,
weinrot gefärbt. Das Glykogen kann Kupferoxydhydrat in alkalischer Flüssig-
keit in Lösung halten, reduziert aber dasselbe nicht. Eine Lösung von Glykogen
in Wasser wird nicht von Quecksilberjodidjodkalium und Salzsäure, wohl aber
von Alkohol (nötigenfalls nach Zusatz von etwas NaCI) oder von ammonia-
kalischem Bleiessig gefällt. Eine durch Kahlihydrat (15 p. c. KOH) alkalisch
gemachte, wässerige Glykogenlösung wird von dem gleichen Volumen Alkohol
von 96 p. c. Tr vollständig gefällt. Gerbsäure fällt ebenfalls das Glykogen.
Mit Benzoylchlorid und Natronlauge erhält man einen weissen körnigen Nieder-
schlag von benzoyliertem Glykogen. Das Glykogen wird durch Sättigung seiner
Lösung mit Magnesium- oder Ammoniumsulfat bei gewöhnlicher Temperatur
vollständig gefällt. Dagegen wird es nicht gefällt von Chlornatrium oder durch
halbe Sättigung mit Ammoniumsulfat (Nasse, Neumeister, Halliburton
Young)^). Bei anhaltendem Sieden mit verdünnter Kalilauge von 1 —2 p. c.
kann das Glykogen mehr oder weniger verändert werden, insbesondere wenn es
vorher der Einwirkung von Säure oder vom BRÜCKEschen Reagenze (vergl.
unten) ausgesesetzt gewesen ist (Pflüger). Durch Sieden mit starker Kalilauge
(sogar von 36 p. c.) wird es dagegen nicht geschädigt (Pflüger). Von diasta-
tischen Enzymen wird das Glykogen, je nach der Natur des Enzymes, in Maltose
oder Glukose übergeführt. Verdünnte Mineralsäuren führen es in Glukose über.
I
Als Zwischenstufen bei der Saccharifikation treten nach Chr. Tebb^) ver-
I
schiedene Dextrine auf, je nachdem die Hydrolyse mittelst Mineralsäuren oder
Enzymen bewirkt wird. Inwieweit das Glykogen verschiedener Tiere und ver-
!
schiedener Organe dasselbe sei, ist noch nicht hinreichend untersucht worden.
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Compt. Rend. 142.
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*) F. Bottazzi und G. d’Errico, (Pflügers Arch. 115) haben Untersuchungen über
[
die Viskozität, die elektrische Leitfähigkeit und den Gefrierpunkt der Glykogenlösuugen bei
^
verschiedener Konzentration ausgeführt.
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*) Young, Journ. of Physiol. 22, wo die anderen Forscher zitiert sind.
I
*) Journ. of Physiol. 22.
Eigen-
schaften
und Reak-
tionen.
Eigen-
schaften.
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