Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Das Glykogen und die Glykogenbildung
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Glykolyse
durch
Alkohol-
gärung.
Milchsäure-
bildung.
Glykolyse,
Pankreas
und
Muskeln.
382 Achtes Kapitel.
säure entstehen und in dem zweiten soll die letztere in Kohlensäure und Alkohol
zerfallen. In ähnlicher Weise soll nun nach Stoklasa^) und seinen Mit-
arbeitern auch in den tierischen Geweben ein Zerfall des Zuckers durch analog
wirkende Enzyme zustande kommen. Gegen diese Untersuchungen sind aller-
dings von mehreren Seiten Einwände erhoben worden, die wesentlich darauf
hinausgehen, dass es in diesen Fällen nur um Wirkungen von Mikroorganismen
sich gehandelt hat^). Nach der Ansicht des Verfassers sind indessen die An-
gaben von Stoklasa und seinen Mitarbeitern nicht widerlegt worden, und
man kann nicht die Möglichkeit in Abrede stellen, dass auch in tierischen
wie in pflanzlichen^) Geweben bei anaerober Atmung eine Alkoholgärung Vor-
kommen kann. In der allerletzten Zeit hat auch Vahlen^) im Pankreas Stoffe
gefunden, welche katalytisch die Alkoholgärung des Zuckers durch Hefe be-
schleunigen.
Dass die Milchsäure eine Zwischenstufe bei dem Abbau des Zuckers im
Tierkörper sein kann, ist durch mehrere, in einem folgenden Kapitel (11. Muskeln)
bei Besprechung des Ursprunges der Milchsäure zu erwähnende Verhältnisse
wahrscheinlich, und hierfür spricht auch folgende, in Beziehung zu der Diabetes-
frage stehende Beobachtung von R. Mandel und G. Lusk®). Diese Forscher
beobachteten, dass die bei Hunden nach Phosphorvergiftung reichlich im Blut und
Harne auftretende Milchsäure durch Hervorrufen von einem Phlorhizindiabetes aus
diesen Flüssigkeiten verschwindet, und ferner, dass die Phosphorvergiftung bei phlor-
hizindiabetischen Hunden keine Milchsäurebildung bewirkt. Wenn es auch
schwer sein dürfte, eine ganz befriedigende Deutung dieser Beobachtungen zu
geben, so machen sie es jedoch sehr wahrscheinlich, dass durch die Aus-
scheidung des Zuckers im Phlorhizindiabetes eine Muttersubstanz der Milchsäure
verloren geht.
Über die Art und Weise, wie die sog. Glykolyse zustande kommt, ist man
also nicht einig, und eine andere strittige Frage ist die, ob die Glykolyse durch
ein einzelnes Organ oder erst durch ein Zusammenwirken von Organen zustande
kommen kann. Cohnheim hat gefunden, dass man aus einem Gemenge von
Pankreas und Muskel eine zellenfreie Flüssigkeit gewinnen kann, welche Trauben-
zucker zerstört, während das Pankreas allein nicht und die Muskeln nur in ge-
ringerem Grade eine solche W^irkung entfalten. Das Pankreas enthält nach
ihm kein glykolytisches Enzym, sondern eine andere kochbeständige, in Wasser
und Alkohol lösliche Substanz, welche vielleicht nach Art eines Ambozeptors
1) Hofmeisters Beiträge 3, Zentralbl. f. Physiol. 16, 17, 18; Ber. d. d. ehern.
Gesellsch. 38; ferner mit Özeeny ebenda 36; mit Jelinek, Öimacek und Vitek, Pflügers
Arch. 101. ^ _
2) Vergl. die Arbeiten von O. Cohnheim, Zeitschr. f. physiol. Cheni. 39, 4-, 4»;
Battelli, Compt. Bend. 137; Portier, Compt. rend. soc. biol. 5<.
3) Vergl. W. Palladin, Zeitschr. f. physiol. Chem. 55 u. 56.
*) Zeitschr. f. physiol. Chem. 59.
Aincr. Journ. of Physiol. 16.
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