- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
391

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Die Galle und die Gallenbildung

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Gallensaure Alkalien. 391
seits fand Hammaesten es in der aus dem Ductus hepaticus ausfliessenden
Galle und andererseits sondert die Gallenblasenschleimhaut nach WahlgeenI)
auch beim Menschen kein Muzin, sondern ein muzinähnliches Nukleoalbumin ab.
Als spezifische Bestandteile enthält die Galle : GaUensätcren, an Alkalien
gebunden, und Gallenfarbstoffe und als andere Bestandteile wechselnde Mengen
Lezithin und Phosphatide, Cholesterin, Seifen, Neutralfette,
Harnstoff, Ätherschwefelsäure, Spuren von gepaarten Glukuron-
säuren, Enzyme, Mineralstoffe, hauptsächlich Chloride und daneben
Phosphate von Kalzium, Magnesium und Eisen. Spuren von Kupfer kommen
auch vor.
Gallejisaure Alkalien. Die bisher am besten studierten Gallensäuren
können auf zwei Gruppen, die Glykochol- und die Tauro cholsäure-
gruppe, verteilt werden. Wie Hammaesten^) gefunden hat, kommt indessen
bei Haifischen auch eine dritte Gruppe von Gallensäuren vor, die reich an Schwefel
sind und wie die Ätherschwefelsäuren beim Sieden mit Salzsäure Schwefelsäure ab-
spalten. Alle Glykocholsäuren sind stickstoffhaltig, aber schwefelfrei und können
unter Wasseraufnahme in Glykokoll und eine stickstofffreie Säure, eine Cholal-
säure, gespalten werden. Alle Taurocholsäuren enthalten Stickstoff und Schwefel
und werden unter ^Vasseraufnahme in schwefelhaltiges laurin und eine Cholal-
säure gespalten. Dass es verschiedene Glykochol- und laurocholsäuren gibt,
liegt also daran, dass es mehrere Cholalsäuren gibt.
Die bei Haifischen gefundene gepaarte Gallensäure, von Hammarsten Scymnol-
schwefel säure genannt, liefert als nächste Spaltuugsprodukte Schwefelsäure und eine stick-
stofFfreie Substanz, Scymnol (C27H4ß05), Avelche die für die Cholalsäure charakteristischen
Fai’benreaktionen gibt.
Die verschiedenen Gallensäuren kommen in der Galle als Alkalisalze, und
zwar, entgegen älteren Angaben, auch bei Seefischen (Zanetti)^) überwiegend
als Natriumverbindungen vor. In der Galle einiger Tiere findet sich fast nur
Glykocholsäure, in der anderer nur Taurocholsäure und bei anderen Tieren ein
Gemenge von beiden (vergl. unten).
Sämtliche gallensaure Alkalien sind löslich in AVasser und Alkohol, aber
unlöslich in Äther. Ihre Lösung in Alkohol wird deshalb von Äther gefällt,
und diese Fällung ist bei hinreichend vorsichtiger Arbeit für fast .alle bisher
untersuchte Gallen in Rosetten oder Ballen von feinen Nadeln oder 4 —ßseitigen
Prismen kristallisiert erhalten worden (Peattnees kristallisierte Galle). Auch
die frische Menschengalle kristallisiert leicht. Die Gallensäuren und deren Salze
sind optisch aktiv und rechtsdrehend. Zu Neutralsalzen verhalten sich die Salze
der verschiedenen Gallensären etwas verschieden. Die Alkalisalze der gewöhn-
lichsten, am besten studierten Gallensäuren aus Menschen-, Rind- und Hunde-
galle werden aber nach Tengsteöm ’‘^) von Ammonium- und Magnesiumsulfat
Malys Jafii’csb. 32.
) IIammAesten, Zeitscbr, f. Physiol. Cbem. 24.
*) Vergl. Cbem. Zentralbl. 1903, Bel. l, S. 180.
Zeitscbr, f. pbysiol. Cbem. 41.
Gallen-
bestand-
teile.
Haupt-
gruppen von
Gallen-
säui’en.
Scymnol-
säm’6.
Kristalli-
sierte Galle.

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