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410

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Die Galle und die Gallenbildung

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410 Achtes Kapitel.
Cholesterin, entsprechend in grösserer Menge in der Blasen- wie in der Lebergalle und reich-
licher in der nicht filtrierten als in der filtrierten Galle Vorkommen (Doyon
und Dufourt)
Die Gase der Galle bestehen aus einer reichlichen Menge Kohlensäure,
welche mit dem Alkaligehalte zunimmt, höchstens Spuren von Sauerstoff und ;
einer sehr kleinen Menge Stickstoff.
Über die Beschaffenheit der Galle in Krankheiten ist nur wenig hekaont.
Die Menge des Harnstoffes hat man in der Urämie bedeutend vermehrt gefunden. Leuzin ^
und Tyrosin sind bei akuter gelber Leberatrophie und bei Typhus beobachtet worden. i
Spuren von Eiweiss (abgesehen von dem Nukleoalbumin) hat man einige Male in der ,i
Menschengalle gefunden. Sogenannte piginentäre Acholie, d. h. die Absonderung einer •!
Gallensäuren aber keine Gallenfarbstotfe enthaltenden Galle hat man auch mehrmals beobachtet. i
In allen solchen, von ihm beobachteten Fällen fand Ritter dabei eine Fettdegeneration der ;
Leberzellen, wogegen sogar bei hochgradiger Fettinfiltration eine normale, pigmenthaltige Galle \
abgesondert wird. Die Absonderung einer an Gallensäuren sehr armen Galle ist von Hoppe-
Die Galle Seylee*) bei Amyloiddegeneration der Leber beobachtet worden. Bei Tieren, Hunden und
**h^ten^ besonders Kaninchen, htt man den Übergang von Blutfarbstoff in die Galle infolge von Ver-
giftungen oder anderen, zu einer Zerstörung der Blutkörpex’chen führenden Einflüssen, wie
auch nach intravenösen Hämoglobininjektionen beobachtet (Wertheimer und Meyer, Filehne,
Stern®). Eiweiss kann nach intravenöser Injektion von körperfremdem Eiweiss (Kasein) in )
die Galle übergehen (Gürber und Hallauer), ebenso nach Vergiftung mit Phosphor oder
Arsenik (Pilzecker) sowie nach Reizung der Leber durch Einführung von Äthyl- oder Amyl- .
alkohol (Brauer). Zucker geht nur in Ausnahmefällen in die Galle über*). ;
i;
Das physiologische Sekret der Gallenblase ist nach Wahlgren^) beim i
Menschen eine fadenziehende, alkalisch reagierende Flüssigkeit mit 11,24—19,63
p. m. festen Stoffen. Die fadenziehende Beschaffenheit rührt nicht von Muzin,
sondern von einer phosphorhaltigen Proteinsubstanz (Nukleoalbumin oder Nukleo-
proteid) her.
In der Gallenblase findet man in pathologischen Fällen bisweilen statt der Galle eine
mehr oder weniger dickflüssige oder fadenziehende, fast farblose Flüssigkeit, die Pseudomuzine
oder andere eigentümliche Proteinsubstanzen enthält •’).
|
Cliemismus der Gallenbereituiig. Die Frage, welche hier in erster
Linie beantwortet werden muss, ist folgende: Entstehen die spezifischen Bestand-
Gaiienbe- (jgj- Qalle, die Gallensäuren und Gallenfarbstoffe, in der Leber und, wenn I
dies der Fall ist, entstehen sie ausschliesslich in diesem Organe oder werden I
sie auchi anderswo gebildet?
Die Untersuchung des Blutes und besonders die vergleichende Untersuchung I
des Pfortader- und Lebervenenblutes unter normalen Verhältnissen hat noch )
keine Beiträge zur Aufklärung dieser Frage geliefert, und es ist deshalb zur <
*) Arch. de Physiol. (5) 8.
®) Ritter, Compt. Reud. 74 und Journ. de Pauat. et de la physiol. (par Robin) 187i.;
Hoppe-Seyler, Physiol. Chem. S. 317.
®) Wertheimer u. Meyer, Compt. Rend. 108; Filehne, Virchows Arch. 1- ,
Stern eböndu 123«
*) gürber u. Haulauer, Zeitschr. f. Biol. 45; Pilzecker, Zeitschr. f. physiol. Chciu.
41 ;
Brauer ebenda 40.
Vergl. Malys Jahresb. 32.
«) Verg). Winternitz, Zeitschr. f. physiol. Chem. 21 (Literaturangaben); Sollmann,
Amer. Medicine 5 (1903).
I

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