Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - II. Die Drüsen der Magenschleimhaut und der Magensaft
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432 Neuntes Kapitel
der Pylorusgegend Vorkommen, werden Pylorusdrüsen, bisweilen auch, obzwar
unrichtig, Schleimdrüsen genannt. Die Verteilung dieser zwei Formen von
° Majen-’’
in der Magenschleimhaut ist jedoch bei verschiedenen Tieren eine wesent-
scbieimhaut
Verschiedene. Die Magenschleimhaut ist sonst in ihrer ganzen Ausdehnung
mit einem einschichtigen Epithel bekleidet, welches, wie man annimmt, durch eine
schleimige Metamorphose des Protoplasmas den Magenschleim produziert.
Die Fundusdrüseii enthalten zwei Arten von Zellen: adelomorphe
oder Hauptzellen uud delomorph oder Belegzellen, die letzteren früher
allgemein auch Labzellen, Pepsinzellen, genannt. Diese zwei Arten von
Zellen bestehen aus einem eiweissreichen Protoplasma; ihr Verhalten zu Farb-
dräsen."
Stoffen scheint aber darauf hinzudeuten, dass die Eiweissstoffe beider nicht
identisch sind. Die Kerne dürfen wohl hauptsächlich aus Nuklein bestehen.
Neben den nun genannten Bestandteilen enthalten die Fundusdrüsen, ausser ein
wenig Fett und Cholesterin, als mehr spezifische Bestandteile, mehrere Enzyme
oder deren Zymogene.
Die Pylorusdrüsen enthalten Zellen, welche im allgemeinen als den oben
genannten Hauptzellen der Fundusdrüsen nahe verwandt betrachtet werden.
Früher glaubte man in diesen Drüsen einen grösseren Gehalt an Muzin an-
^üsTn.’
können, aus welchem Grunde sie auch Schleimdrüsen genannt
wurden. Nach Heidenhain beteiligen sie sich jedoch, abgesehen von dem
Epithel der Ausführungsgänge, in keinem nennenswerten Grade an der Schleim-
bildung, welche, seiner Ansicht gemäss, von dem die Schleimhaut auskleidenden
Epithel vermittelt werden soll. Die Pylorusdrüsen sind ebenfalls zymogen-
führende Drüsen. Von Mineralstoffen sind in der Magenschleimhaut Alkali-
chloride, Alkaliphosphat und Kalziumphosphat gefunden worden.
Bei der Verdauung der Magenschleimhaut mit Pepsinchlorwasserstoffsäure hat Lieber-
mann einen sauer reagierenden Rückstand erhalten, der auffallenderweise kein Nuklein
enthalten, sondern nur aus lezithinhaltigem Eiweiss, Lezithalbumin, bestehen soll, eine
Angabe, die einer Nachprüfung bedüi’ftig ist. Diesem Lezithalbumin schreibt er eine grosse
Bedeutung bei der Absonderung der Salzsäure zu.
Der Magensaft. Durch die Beobachtungen von Helm und Beaumont
an Menschen mit Magenfisteln wurde der Anstoss zum Anlegen von Magen-
Magensaft. fisteln an Tieren gegeben und diese Operation wurde auch zum ersten Male 1842
von Bassow^) an einem Hunde ausgeführt. An einem Menschen führte Veeneuil
im Jahre 1876 diese Operation mit glücklichem Erfolge aus. In neuerer
Zeit hat namentlich Pawlow®) um die Vervollkommnung der Magenfistel-
operation an Tieren und das Studium der Magensaftabsonderung sich sehr ver-
dient gemacht.
Pflügers Arch. 50.
2) Helm, Zit. nach Maly in Hermanns Handb. 5, T. 2, S. 39; Beaumont, Neue
Versuche und Beobacht, über d, Magensaft, Übersetz, von Luden, Leipzig 1834; Bassow,
zit, nach Maly a. a. O., S. 38; Verneuil, vergl. Cir. Eichet, Du Suc gestrique chez
l’homme etc., Paris 1878, S. 158.
Pawlow, Die Arbeit der Verdauungsdrüsen, Wiesbaden 1898, wo die Arbeiten seiner
Schüler auch besprochen sind. Vergl. ferner: Ergehn, der Physiol. 1,
Abt. 1.
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