- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
457

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - II. Die Drüsen der Magenschleimhaut und der Magensaft

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Gärungen im Magen. Gase. 457
i
; Nach Cohn hebt ein Gehalt von mehr als 0,7 p. m. freier Salzsäure die Milch-
i
Säuregärung, selbst unter sonst günstigen Bedingungen, vollständig auf, und
I
nach"’sTRAUS8 und Bialocour liegt die Grenze der Milebsäuregärung bei einem
Gehalte von 1,2 p. m. organisch gebundener Salzsäure. Die Salzsäure des fennen-
Ma°’ensaftes hat also unzweifelhaft eine antifermentative und, wie die verdünnten aer
Iklineralsäuren überhaupt, eine antiseptische Wirkung. Diese Wirkung ist inso-
. ferne von Bedeutung, als dadurch gewisse krankheitserregende Mikroorganismen,
wie z. B. der Kommabazillus der Cholera, gewisse Streptokokkusarten u. a. von
dem Magensafte getötet werden können, während dagegen andere namentlich
I
im Sporenstadium seiner Wirkung widerstehen. Von grossem Interesse ist es
I
übrigens, dass der Magensaft auch die Wirksamkeit gewisser Toxine, wie des
i Tetanus- und Diphtherietoxines, abschwächen oder vernichten kann (Nencki, Sieber
und Schoumowa) ^).
Dieser antifermentativen und antitoxischen Wirkung des Magensaftes wegen
,
hat man auch die Annahme gemacht, dass die Hauptbedeutung des Magensaftes
in der antiseptischen Wirkung desselben zu suchen sei. Die sowohl an Menschen Wirkung.
wie an Tieren gemachten Erfahrungen, dass die Exstirpation des Magens ohne
gesteigerte Darmfäulnis möglich ist’*^), sprechen indessen nicht zugunsten einer
solchen Ansicht.
Diejenigen Gase, welche in dem Magen Vorkommen, dürfen wohl, da die
Salzsäure des Magensaftes den mit Gasentwickelung verbundenen Gärungen
des Mageninhaltes hinderlich ist, wenigstens zum grössten Teil von der ver-
schluckten Luft und dem verschluckten Speichel einerseits und von den durch
den Pförtner aus dem Darme vielleicht zurückgetretenen Darmgasen andererseits
herrühren. Planer fand in dem Gasgemenge des Ventrikels beim Hunde
66 —68 p. c. N, 23—33 p. c. COg und nur wenig, 0,8—6,1 p. c. Sauerstoff.
Hinsichtlich der Kohlensäure hat indessen Schierbeck gezeigt, dass dieses
Gas zum Teil von der Magenschleimhaut geliefert wird. Die Tension der Kohlen- ^ase im
säure im Magen entspricht nach ihm im nüchternen Zustande 30—40 mm Hg. inhaite.
Sie steigt nach Aufnahme von Nahrung, unabhängig von der Art derselben, und
kann während der Verdauung auf 130—140 mm Hg ansteigen. Die Kurve
der Kohlensäuretension im Magen hat denselben Verlauf wie die Kurve der
Azidität in den verschiedenen Phasen der Verdauung, und Schierbeck hat
ferner gefunden, dass die Kohlensäuretension durch Pilokarpin bedeutend ge-
steigert, durch Nikotin dagegen sehr herabgesetzt werden kann. Nach ihm ist
Cohn, Zeitschr. f. physiol. Chem. 14; Steatjss u. Bialocouk, Zeitschi-, f. klin.
Med. 28. Vergl. auch Kühne, Lehrh., S. 57; Bunge, Lehrb. ,
4. Aufl. ,
S. 148 u. 159;
lIiBSCHFELD, PFLÜGERS Arch. 47; Nencki, Sieber u. Schoumoava, Zcntralhl. f. Bakter.
etc. 23. Bezüglich der Wirkung des Magensaftes auf pathogene Mikrobien Avird ira übrigen
auf die Handbücher der Bakteriologie A^enviesen.
2) Vergl. Carvallo u. Pachon 1. c. und Scitlatter bei Wröbleavski 1. c.
Planer, Wien. Sitz.-Ber. 42 ;
Schierbeck, Skand. Arch. f. Physiol. 3 u. 5.

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