- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
459

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - II. Die Drüsen der Magenschleimhaut und der Magensaft

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Untersuchung des Mageninhaltes. 459
Säuregrad des reinen Saftes kommt dagegen wohl kaum vor, wogegen eine
Hypersekretion von Magensaft in verschiedenen Formen Vorkommen kann.

Zur Prüfung des Magensaftes oder des vorher mit Verdauungssalzsäure
verdünnten filtrierten Mageninhaltes auf Pepsin bedient man sich einer der
oben S 441 u. 442 angegebenen Pepsinproben. Die Prüfung auf Chymosin soll
immer nur mit der neutralisierten Flüssigkeit geschehen und zwar in dem Ver-
hältnisse 1 ä 2 ccm auf 10 ccm Milch. Bei Gegenwart von nennenswerten
dieneren Chymosin soll die Milch bei Zimmertemperatur in 10—20 Minuten
ohne^ Änderung der Reaktion fest gerinnen. Zusatz von Kalksalz ist über-
flüssig und kann leicht zu fehlerhaften Schlüssen führen.
In mehreren Fällen ist es besonders wichtig, den Sauregrad des
Magensaftes zu bestimmen. Dies kann durch Titration nach gewöhnlichen
Methoden geschehen. Als Indikator darf man dabei nicht das Phenolphthalein
verwenden, weil man damit bei Gegenwart von etwas grösseren Eiweissmengen
zu hohe Werte erhält. Dagegen kann man mit empfindlichem Lackmuspapier
gute Resultate erhalten. Obzwar nun die saure Reaktion eines Mageninhaltes
von mehreren Säuren gleichzeitig bedingt sein kann, wird jedoch hier wie in
anderen Fällen der Säuregrad nur durch eine einzige Säure, z. B.^ HCl, ausge-
drückt. Im allgemeinen zieht man es jedoch vor, die Azidität durch die Anzahl ccm
Prüfung auf
Enzyme.
Bestim-
mung der
Azidität.
Natronlauge, welche zur Neutralisation sämtlicher Säure in 100 ccm Magen-
flüssigkeit erforderlich sind, auszudrücken. Eine Azidität von beispielsweise
4.S p. c. bedeutet also, dass zur Neutralisation von 100 ccm Magenflüssigkeit
N
43 ccm — Natronlauge erforderlich sind.
Von Wichtigkeit ist es auch, die Natur der im Mageninhalte vorkommen-
den Säure, bezw. Säuren, ermitteln zu können. Zu dem Zwecke und besonders
zum Nachweis von freier Salzsäure sind zahlreiche Farbenreaktionen vor-
geschlagen worden, welche sämtlich darauf basieren, dass die genannten Farb-
stoffe schon mit sehr kleinen Mengen Salzsäure eine charakteristische Färbung
geben, während sie von Milchsäure und anderen organischen Säuren nicht oder
erst bei einer Konzentration der letzteren, welche in dem Mageninhalte kaum
Vorkommen kann, den charakteristischen Farbenwechsel zeigen. Solche Rea- Saizsjiure
genziensind: ein Gemenge von Ferriazetat- und Rhodan kaliumlösung
(das MoHRSche, von mehreren Forschern modifizierte Reagenz), Methylani-
linviolett, Tropäolin 00, Kongorot, Malachitgrün, Phlorogluzin-
Vanillin, Dimethylamidoazob e nzol u. a. Als Reagenzien auf freie
Milchsäure sind dagegen von üffelmann eine stark verdünnte amethystblaue
Lösung von Eisenchlorid und Karbolsäure oder auch eine stark verdünnte,
fast ungefärbte Lösung von Eisenchlorid vorgeschlagen worden. Diess Rea-
genzien geben mit Milchsäure, nicht aber mit Salzsäure oder mit flüchtigen
fetten Säuren, eine zeisig- oder zitronengelbe Farbe.
Über den Wert dieser Reagenzien auf freie Salzsäure oder Milchsäure ist indessen viel
gestritten worden. Unter den Reagenzien auf freie Salzsäure scheinen jedoch insbesondere die
von Steensma’) verschärfte GÜNZBUEGsche Phloroglnzin-Vanillinprobe, die Probe mit Troiiä-
olin 00, in der Wärme nach BOAS ausgefiihrt, und die Probe mit Dimethylamidoazobenzol,
welche die empfindlichste sein soll,, sich gut bewährt zu haben. Fallen diese Reaktionen
positiv aus, so dürfte auch wohl die Anwesenheit von Salzsäure bewiesen sein. Ein negatives
Ergebnis schliesst dagegen nicht die Gegenwart von Salzsäure aus, weil die Empfindlichkeit
dieser Reaktionen einerseits eine begrenzte ist und andererseits auch durch gleichzeitige Gegen-
9 Bioch. Zeitschr. 8.

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