- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
484

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme

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484 Neuntes Kapitel
Verhalten
der Kohle-
hydrate.
und Simon 1) glauben allerdings eine Keaktivierung des durch Magensaft un
Verhalten T n
Spe.chels durch den Pankreassaft beobachtet zu haben ; aber
der Kohle- Unteisuchungen scheinen nicht völlig beweisend zu sein. Die GaUe hat
Vi^ine."“
’wenigstens bei einigen Tieren, eine schwach diastatische Wirkung, die wohl an
und für sich von keiner wesentlichen Bedeutung sein dürfte, die aber jedoch
zeigt dass die Galle nicht einen hinderlichen, sondern eher einen förderlichen
Einfluss auf die energische, diastatische Wirkung des Pankreassaftes ausübt
Es haben in der Tat auch Martin, Williams, Pawlow und Bruno 2) eine
fordernde Wirkung der Galle auf die diastatische Wirkung von Pankreasinfusen
beobachtet. Hierzu kommt noch die Wirkung der im Darme regelmässig und
in der Nahrung bisweilen vorkommenden Mikroorganismen, welche teils eine
diastatische Wirkung entfalten und teils eine Milchsäure- und Buttersäuregärung
hervorrufen können. Die aus der Stärke entstandene Maltose wird im Darme
in Glukose umgesetzt. Ebenso wird der Rohrzucker und wenigstens bei gewissen
Tieren der Milchzucker im Darme invertiert. Dass die Zellulose, besonders die
feinere und zartere, im Darme zum Teil gelöst wird, ist unzweifelhaft. Nach
H. Lohrisch 3) sollen beim Menschen von der eingeführten Zellulose und Hemi-
zellulose durchschnittlich 50% verdaut und hierbei die entsprechenden Zucker
gebildet werden. Dass die Zellulose im Darme durch die Einwirkung von
Mikroorganismen zum Teil auch einer Gärung unter Bildung von Sumpfgas,
Essigsäure und Buttersäure unterliegen kann, ist besonders von Tappeiner ge-
zeigt worden; man weiss aber nicht, wie gross der in dieser AVeise zerfallende
Teil der Zellulose ist^).
Die Galle hat, wie von Moore und Rockwood®) und dann insbesondere
von Pflüger gezeigt wurde, in hohem Grade die Fähigkeit, Fettsäuren, nament-
lich Ölsäure, die selbst ein Lösungsmittel für andere Fettsäuren ist, zu lösen,,
und hierdurch wird sie, wie später näher auseinandergesetzt werden soll, von
grosser Bedeutung für die Fettresorption. Von grosser Bedeutung ist es ferner,,
dass die Galle nicht nur, wie es scheint, das Lipasezymogen unter Umständen
aktiviert, sondern auch, wie zuerst Nencki und Rachford®) gezeigt haben,,
die fettspaltende Wirkung der Lipase befördert. Der bei dieser Spaltung wirk-
same Bestandteil der Galle sind die gallensauren Salze (v. Fürth und Schütz)’^)-
Wirkung
der Galle.
’) Compt. i-end. soc. biol. 62.
-) Martin u. Williams, Proc. Roy. Soo. 45 u. 48; Bruno, Fussnote 1, S. 475.
®) Zit. nach bioch. Zentralbl. 8, 8. 334.
Über die Verdauung der Zellulose vergl. man Henneberg u. Stohmann, Zeitschr.,
f. Biol. 21, S. 613; v. Knieriem ebenda S. 67; V. Hofmeister, Arcb. t. wiss. u. prakt.
Tierheilk. 11; Weiske, Zeitschr. f. Biol. 22, S. 373; Tappeiner ebenda 20 u. 24; Mallevke,
Pflügers Arcb. 40; Omeliansky, Arcb. des scienc. biol. de St. Petersbourg 7; E. Müller^
Pflügers Arcb. 83; Lohrisch, Zeitschr. f. physiol. Chem. 47 (Literatur) u. 1. c. Fussnote 3.
Proc. Roy. Soc. 60 und Journ. of Physiol. 21. Bezüglich der Arbeiten Pflügers
vergl. man Abschnitt Resorption.
®) Nencki, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 20; Rachford, Journ. of Physiol. 12.
Zentralbl. f. Physiol. 20.

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