- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme

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490 Neuntes Kapitel.
fällt, dass sie in den Darmentleerungen gänzlich fehlt. Beim Fötus, in dessen
Verdauungskanal keine Fäulnisprozesse Vorkommen, findet man dagegen im
<fer GaUe’im
D^rmi»halte unzei’setzte Gallensäuren und Gallenfarbstoffe. Die, Umwandlung
Dainie. clgs Bilirubins zu Urobilin findet nach dem oben Angeführten beim Menschen
regelmässig nicht im Dünn-, sondern im Dickdarme statt.
Da im Dünndarme unter normalen Verhältnissen keine oder wenigstens
keine nennenswerte Fäulnis stattfindet, und da ferner oft fast alles Nahrungs-
eiweiss in ihm resorbiert wird, folgt hieraus, dass gewöhnlicbenfalls es die eiweiss-
reichen Sekrete und Zellen sind, welche der Fäulnis anheimfallen. Einen Be-
w-eis dafür, dass die Zellen und Sekrete einer Fäulnis unterliegen, findet man
auch darin, dass die Fäulnis auch bei vollständigem Hungern fortbesteht. Bei
seinen Beobachtungen an Cetti fand Müller dass beim Hungern die Indi-
kanausscheidung rasch abnahm und nach dem 3. Hungertage nicht mehr zu
beobachten war, wogegen die Phenolausscheidung, welche erst herabging, so dass
sTkr”ete im
fast minimal wurde, von dem 5. Hungertage ab wieder anstieg und am 8.
Darme. g Tage 3—7 mal so gross wie beim Menschen unter gewöhnlichen Ver-
hältnissen war. Bei Hunden ist dagegen während des Hungerns die Indikan-
ausscheidung bedeutend, die Phenolausscheidung dagegen minimal. Unter den
im Darme faulenden Sekreten dürfte wohl hierbei der Pankreassaft, welcher
sehr leicht in Fäulnis übergeht, den hervorragendsten Platz einnehmen.
Aus dem Vorigen ergibt sich, dass die bei der Fäulnis im Darme ent-
stehenden Produkte zum Teil dieselben sind, welche bei der Verdauung ent-
stehen. Insoferne als bei der Fäulnis solche Produkte wie Albumosen, Peptone,
Polypeptide und Aminosäuren gebildet werden, kann also die Fäulnis zum Teil im
Dienste des Organismus wirksam sein. Man hat sogar in Frage gestellt (Pasteur),
ob die Verdauung überhaupt bei Abwesenheit von Mikroorganismen möglich sei.
Nuttal und Thierfelder haben in dieser Hinsicht gezeigt, dass Meerschwein-
Bedeutung eben, die aus dem Uterus der Mutter durch Sectio caesarea herausgenommen
der Miki-o- ’
_
"
Organismen. in Steriler Luft eine .sterlisierte Nahrung (Milch oder Cakes) bei voll-
ständigem Fehlen von Bakterien im Darmkanale gut verdauen und assimilieren
konnten, wobei sie vollkommen normal gediehen und an Gewicht Zunahmen.
Dem gegenüber ist aber Schottelius in Versuchen an Hühnchen zu anderen
Resultaten gelangt. Die steril ausgebrüteten Tiere, in steril gehaltenen Räumen
mit steriler Nahrung gefüttert, hatten immer Hunger, frassen reichlich, gingen
aber in etwa der gleichen Zeit zugrunde wie Tiere ohne Nahrung. Bei Zu-
mengung in rechter Zeit von einer Bakterienart aus Hühnerfäzes nahmen sie i
wieder an Gewicht zu und konnten sich erholen.
Die Bakterienwirkung im Darmkanale ist also möglicherweise für gewisse
Fälle, namentlich für die Verdauung zellulosereicher Nahrung notwendig und
Berlin, klin. Wochensebr. 1887.
’^)
Nuttal n. Thiekfelder, Zeitschr. f. pbysiol. Cbem. *21 u. 22; Schottelics,
Arcb. f. Hyg. 34, 42 u. 07.

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