- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
545

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 11. Die Muskeln - Extraktivstoffe des Muskels

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Kreatin. 545
C^NH
Die obigen Purinbasen (mit Ausnahme von dem Karnin) sind schon in
dem vorigen (S. 181 —184) abgehandelt worden, und es muss also unter den
Extraktivstoffen in erster Linie hier das Kreatin besprochen werden.
Kreatin, C4HgN302 ,
oder Methylguanidinessigsäure,
,
kommt in den Muskeln der Rückgratstiere in wech-
\n(CH3) . CHg . COOH
selnder Menge bei verschiedenen Tieren, 1,4—5 p. m., aber in grösster Menge
bei Vögeln vor. Das Kreatin ist auch in Gehirn, Blut, Transsudaten, Amnios-
flüssigkeit und bisweilen auch im Harne gefunden worden. Es kann synthetisch Kreatin,
aus Zyanamid und Sarkosin (Methylglykokoll) dargestellt werden. Beim Sieden
mit Barytwasser zersetzt es sich unter Wasseraufnahne und liefert dabei Harn-
stoff, Sarkosin und einige andere Produkte. Wegen dieses Verhaltens hat man
oft in dem Kreatin eine Vorstufe bei der Harnstoffbildung im Organismus sehen
wollen. Beim Sieden mit Säure geht das Kreatin unter Wasseraustritt leicht in
das entsprechende Anhydrid, das Kreatinin, C4H7N3O, über, welches seinerseits
umgekehrt durch Einwirkung von Alkali in Kreatin zurückverwandelt wird.
Die Frage nach der Beziehung des Kreatins zu dem Kreatinin innerhalb
des Tierkörpers ist strittig und hängt auf das innigste mit der Frage von der
Rolle des Kreatinins bei dem Eiweissstoffwechsel überhaupt zusammen. Da Kreatin und
diese Frage besser im Zusammenhänge mit der Kreatinin- und Kreatinaus- im Stoff-
^vochsöl
Scheidung durch den Harn (Kap. 15) abgehandelt wird, sollen hier nur die
mehr direkten Beziehungen des Kreatins zu dem Muskel und dessen Stoff-
wechsel besprochen werden.
Ein besonderes Interesse in dieser Hinsicht bietet — ausser den unten
zu besprechenden Beziehungen des Kreatins zu der Muskelarbeit — die Frage
nach dem Vorkommen von freiem, bezw. gebundenem Kreatin im Muskel. Nach-
dem Urano auf Grund seiner Dialyseversuche es wahrscheinlich gemacht hatte,
dass das Kreatin im Muskel nicht frei sondern als eine labile, nicht dialysier-
bare Verbindung vorkommt, glaubten dann namentlich Gottlieb und Stan-
GAssiNGER in Verschiedenen Arbeiten den Nachweis führen zu können, dass bei Neubildung
der Autolyse von Muskeln und anderen Organen Kreatin zuerst gebildet wird, Störung von
um dann durch besondere Stoffe von enzymatischer Natur erst in Kreatinin
übergeführt und darauf zersetzt zu werden. Seemann^) behauptet sogar, durch
eine drei Monate dauernde Autolyse 2—3 mal, und nach Zusatz von kreatinin-
freier Gelatine sogar 4 mal soviel Kreatinin wie direkt aus den Muskeln er-
halten zu haben (was nicht zugunsten einer starken enzymatischen Kreatinin-
zerstörung während der Autolyse spricht), und er nimmt eine Entstehung des
^) F. ÜKANO, Hofmeisters Beiträge 9; Gottlieb u. Stangassingee, Zeifschr. f.
physiol. Chem. 52 (u. 65), Stangassingee ebenda 55; J. Seemann, Zeitschr. f. Biol. 49;
A. Rothmann, Zeitschr. f. physiol. Chem. 57; HOogenhuyze u. Veeploegh ebenda 67;
E. Mellanby, Journ. of Physiol. 36.
Hamm arsten, Physiologische Chemie. Siebente Auflage. 35

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