- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
558

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 11. Die Muskeln - Extraktivstoffe des Muskels

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558 Elftes Kapitel.
Die Muskel’
starre.
Die Muskel-
starre.
oder nach Unterbindung der Aorta oder der Muskelarterien (Stenson scher Ver-
such), so fallt er rascher oder langsamer der Totenstarre anheim. Die unter
diesen Verhiütnissen aufti-etende gewöhnliche Starre wird die spontane, aber
auch die fermentative Starre genannt, weil man ihre Ursache wenigstens zum
Teil in EnzymWirkungen hat sehen wollen. Ein Muskel kann aber auch in
anderer Weise starr werden. So tritt die Starre momentan ein beim Erwärmen
des Muskels auf 40« bei Fröschen, auf 48—50° bei Säugetieren und auf 53 « q
bei Vögeln. Das Auftreten der Wärmestarre hängt von der Gerinnung gewisser
Eiweissstoffe ab, und ihr Auftreten bei niedrigerer Temperatur bei Kalt- als
bei Warmblütern rührt nach v. Fürth daher, dass bei jenen das bei 30 40° C
koagulierende lösliche Myogenfibrin präformiert im Muskel vorkommt, während
bei diesen die gerinnende Substanz das erst bei höherer Temperatur gerinnende
Muskulin (Myosin v. Fürth) ist. Nach Inagaki i)
entsprechen jedoch (bei Frosch-
muskeln) die beim Erhitzen eines Muskels auftretenden verschiedenen Kontrak-
tionsstadieii nicht denjenigen Eiweissgerinnungen, welche man beim Erwärmen des
Muskelsaftes erhält, was wohl vielleicht daher rührt, dass beim Erhitzen des Muskels
auch eine Änderung der Keaktion durch Milchsäurebildung stattfindet. Destil-
liertes Wasser kann auch den Muskel starr machen (Wasserstarre). Säuren, selbst
sehr schwache wie die Kohlensäure, können rasch die Starre hervorrufen (Säure-
starre) oder das Auftreten derselben beschleunigen. In ähnlicher Weise wirken
auch eine Menge chemisch differenter Substanzen, wie Chloroform, Äther,
Alkohol, ätherische Öle, Koffein und mehrere Alkaloide. Diejenige Starre,
welche durch Säuren oder andere Agenzien, welche wie der Alkohol das Eiweiss
koagulieren, hervorgerufen wird, dürfte ebenso wie die Wärmestarre ein ganz an-
derer Vorgang als die spontane Starre sein.
Bei dem Übergange des Muskels in Totenstarre wird er kürzer und dicker,
fester, trübe, undurchsichtig und weniger dehnbar. Der saure Anteil der am-
photeren Reaktion wird stärker, ein Verhalten, welches von den meisten Forschern
durch die Annahme einer Milchsäurebildung erklärt wird. Dass diese Zunahme
der sauren Reaktion wenigstens zum Teil durch eine Umsetzung eines Teils des
Diphosphates in Monophosphat durch Milchsäure bedingt ist, lässt sich wohl
auch kaum bezweifeln. Die Angaben darüber, ob in dem totenstarren Muskel
daneben auch freie Milchsäure sich vorfindet oder nicht, sind dagegen streitig^).
Die chemischen Vorgänge, welche bei dem Starrwerden des Muskels in ihm ver-
laufen, sollen nach den gewöhnlichen Angaben ausser der Säurebildung folgende
sein. Bei der Gerinnung des Plasmas entsteht, wie man allgemein annimmt,
ein Myosingerinnsel, welches die grössere Härte und die verminderte Durchsichtig-
Zeitschr. f. Biol. 48. Vergl. auch E. B. Meigs, Chem. Zentralbl. I (1909) S. 1770
u. 1771.
2) Es ist hier nicht möglich, auf die streitigen Angaben über die Reaktion des Muskels
und die sie bedingenden Stoffe des näheren einzugehen. Es wird deshalb hier auf die Ar-
beiten von Hefftek und RÖHMANN (dies. Kap., S. 536) verwiesen. In diesen Arbeiten sind
auch die Untersuchungen früherer Forscher mehr oder weniger vollständig besprochen worden.

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