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588

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 13. Die Fortptlanzungsorgane - a) Männliche Geschlectsabsonderungen

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588 Dreizehntes Knpitel.
Das
Prostata
sekret.
Spermin.
Florence-
sche
Kristalle.
Cavazzani>) eiithiUt der Saiiien verhältnismässig viel Nukleon, mehr el,
,rge„d e,n Organ. Die Mineralstoffe bestehen hauptsächlich aus Kalzium
Phosphat und ziemlich viel Chlornatrium. Kalium kommt in nur geringer
JMenge vor. ^ ° ^
Der Samen m dem Vas deferens unterscheidet sich von dem eiakulierten
h amen hmiptsachlich dadurch, dass ihm der eigentümliche Geruch fehlt. Dieser
letztere rührt nämlich von der Beimengung des Prostatasekretes her. Das Sekret
der Prostata, welches nach Iversen ein milchiges Aussehen und gewöhnlich eine
alkalische, nur sehr selten eine neutrale Reaktion hat, enthält kleine Mengen
Eiweiss, besonders Nukleoproteide neben fibrinogen- und muzinähn-
licher Substanz (Sterr)^), und Mineralstoffe, besonders NaCl. Ausserdem
enthält es das Enzym Vesikulase (vergl unten), Lezithin, Ch olin (Stern)
und eine kristallisierte Verbindung von Phosphorsäure mit einer Base, CgH.N.
Diese Verbindung nennt man die BöTTCHERschen Spermakristalle, und der
spezifische Geruch des Samens soll von einer teilweisen Zersetzung derselben herrühren.
Diese, beim langsamen Eintrocknen des Spermas auftretenden Kristalle,
welche übrigens auch an in Alkohol aufbewahrten anatomischen Präparaten be-
obachtet worden sind, scheinen nicht mit den in Blut- und Lymphdrüsen bei
der Leukämie gefundenen Charcot-Leydensehen Kristallen identisch zu sein
(Th. Cohn, B. Lewy)^). Nach Schreiner) ^) stellen sie, wie oben angedeutet,
eine Verbindung von Phosphorsäure mit einer von ihm entdeckten Base, dem
Spermin, CgH-IST, dar.
Das Spermin. Über die Natur dieser Base ist man uicht einig. Nach den Unter-
suchungen von Ladenbukg und Abel war es uicht unwahrscheinlich, dass das Spermin mit
dem Äthylenimin identisch sei, aber diese Identität wird von Majert und A. Schmidt wie
auch von Poehl geleugnet. Die Verbindung des Spermius mit Phosphorsäure — die BöTTCHER-
schen Speimahristalle ist unlöslich in Alkohol, Äther und Chloroform, sehr schwer löslich
in kaltem, leichter löslich in heissem Wasser und leicht löslich in verdünnten Säuren oder
Alkalien, auch kohlensauren Alkalien und Ammoniak. Die Base wird gefällt von Gerbsäure,
Quecksilberchlorid, Goldchlorid, Platinchlorid, Kaliumwismutjodid und Phosphorwolframsäure!
Das Spermin hat eine tonisierende Wirkung und nach Poehl®) hat es eine ausgesprochene
Wirkung auf die Oxydationsvorgänge im Tierkörper.
Durch Zusatz von Jodjodkalium zum Sperma kann man charakteristische dunkelbraun
oder blauschwarz gefärbte Kriställchen erhalten, die FLORENCEsehe Spermareaktion, welche
man vielfach als eine Reaktion auf Spermin aufgefasst hat. Nach Bocarius®] soll diese
Reaktion jedoch von dem Cholin herrühren.
^) POSNER, Berl. klin. Wochenschr. 1888, Nr. 21 und ZentralbL f. d. med. Wiss. 1890,
S. 497; Cavazzani, Bioch. Zentralbl. I, S. 502 und Zentralbl. f. Physiol. 19.
Iversen, Nord. med. Ark. 6, auch Malys Jahresb. 4, S. 358; Stern, Bioch.
Zentralbl. I, S. 748.
®) Th. Cohn, Zentralbl. f. allg. Patbol. und path. Anat. 10 (1899) u. Zeitschr. f. ürolog.
1908, 2; B. Lewy, Zentralbl. f. d. med, Wiss. 1899, S. 479.
Ü Annal. de Chem. u. Pharm. 194.
®) Ladenburo u. Abel, Ber. d. d. Chem, Gesellsch. 21; Majert u. A. Schmidt
ebenda 24; Poehl, Compt. Rend. 115, Berlin, klin. Wochenschr. 1891 u. 1893, Deutsch, med.
Wochenschr. 1892 u. 1895 und Zeitschr. f. klin. Med. 1894.
®1 Über die sog. FLORENCEsehe Spermareaktion vergl. man unter anderen, PosNER,
Berlin, klin. Wochenschr. 1897 und Richter, Wien. klin. Wochenschr. 1897; Bocarius,
Zeitschr. f. physiol. Chem. 34.

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