Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - I. Physikalische Eigenschaften des Harnes
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6-12 Fünfzehntes Kapitel.
V
der Phosphorsäure vorgeschlagenen Methoden, abgesehen von den ihnen an-
haftenden Fehlern, zur genauen Aziditätsbestimmung nicht geeignet.
Nunmehr be.stimmt man wohl meistens die Azidität einfach azidimetrisch
durch Titration mit Alkalilauge und Phenolphtalein als Indikator (Naegeli,
Hoher, Folin). Infolge der Eigenfarbe des Harnes und der Gegenwart von
Ammoniumsalzen und alkalischen Erden kann aber diese Methode keine ganz
genauen Werte geben. Der grösste Fehler rührt von den alkalischen Erden
^Azw’itäts-’^
Avelche bei der Titration mit Lauge als Erdphosphate in wechselnder Menge
^stim-
wechselnder Zusammensetzung ausfallen. Diesen Fehler sucht man
nach Folin durch Zusatz von neutralem Kaliumoxalat, welches den Kalk aus-
fällt, zu vermeiden, und hierbei wird auch die störende Wirkung der Ammonium-
salze vermindert. Ganz genaue Resultate gibt dieses Verfahren allerdings nicht.
Die Ausführung ist folgende. 25 ccm Harn werden in einen Erlen-
MEYERschen Kolben (von etwa 200 ccm Raumumfang) übergeführt, mit 1—2 Tropfen
halbprozentiger Phenolphtaleinlösung versetzt, mit 15—20 g gepulvertem Kalium-
oxalat geschüttelt und unmittelbar darauf mit Natronlauge unter Umschütteln
fiihroug der
schwach aber deutlich blassrote Farbe auftritt. Yozarik^)
Bestim- titriert den mit Wasser verdünnten Harn ohne Zusatz von Oxalat unter An-
Wendung von Phenolphtalein als Indikator.
Die Grösse der durch Titration bestimmten Azidität wechselt unter physio-
logischen Verhältnissen bedeutend, beträgt aber, als Chlorwasserstoffsäure be-
rechnet, beim Menschen pro 24 Stunden etwa 1,5 —2,3 g.
Durch die Titration erfährt man die Menge des im Harne vorhandenen,
durch Metall substituierbaren Wasserstoffes, also die Azidität im gewöhnlichen
älteren Sinne, nicht aber die wahre Azidität, die lonenazidität, welche die Kon-
zentration der Wasserstoffionen im Harne angibt. Aus ähnlichen Gründen, die
azidität’^des
Besprechung der Alkaleszenz des Blutserums (S. 260) angeführt wur-
Harnes. den, lässt sich die lonenazidität nicht durch Titration ermitteln, wogegen sie
nach dem Prinzipe der dort angedeuteten elektrometrischen Gaskettenmethode
sich bestimmen lässt. Solche Bestimmungen sind von v. Rhorer und von
Höher ausgeführt worden. Firn normale Harne fand v. Rhorer als Mini-
mum 4 . 10“^ als Maximum 76 .
10"^ und als Mittel 30 .
10“’^. Höher fand
bezw.: 4,7 .
10~’^, 100 .
10~’ und 49 .
10“’^. Als Mittel enthält also der Harn
30—50 g Wasserstoffionen in 10 Millionen Liter; und da in derselben Menge
reinsten Wassers rund 1 g Wasserstoffionen enthalten sind, enthält also der
Harn als Mittel 30—50 mal so viel Wasserstoffionen als das Wasser. Aus
0 Über den Säuregrad des Harnes und die Bestimmung desselben vergleiche man:
Naegeli, Zeitschr. f. physiol. Chem. 30; Höber, Hofmeisters Beiträge 3; Folin, Amer.
Journ. oI Physiol. 9; VOZARIK 1. c.; L. DE Jager, Zeitsehr. f. physiol. Chem. 55, und
W. Ringer ebenda 60.
*) V. Rhorer, Pflügers Arch. 86; Höber 1. c.
Zeitschr. 13.
Vergl. auch JOLLES, Bioch.
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