Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile
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G58 Fünfzehntes Kapitel.
Übergang
von Kreatin
in
Kreatinin.
Kreatin aus
Glyko-
zyamin.
Einfluss der
Nahrung.
und Verploegh). Die Menge des Kreatininstickstoffes in Prozenten von dem
Gesamtstickstoffe schwankt unter verschiedenen Verhältnissen, beträgt aber nach
den Bestimmungen mehrerer Forscher als Mittel etwa 4,5 —6 p. c.
Da die beiden Stoffe Kreatin und Kreatinin leicht ineinander übergehen
ist man lange allgemein der Ansicht gewesen, dass das Harnkreatinin aus dem
Kreatin der Muskeln und anderer Organe entsteht. Über diese Frage ist man
aber leider nicht einig. Folin fand in seinen Untersuchungen, dass von dem
eingenommenen Kreatinin etwa 80 p. c. wieder ausgeschieden werden können
während das eingenommene Kreatin dagegen nicht als Kreatinin in den Harn
übergeht, sondern zum Teil im Körper zurückgehalten und zum Teil als solches
ausgeschieden wird. Ein intravitaler Übergang von Kreatin in Kreatinin wird
ebenfalls von v. Klercker, Mellanby und LefmannI) geleugnet, während
er dagegen von Gotteieb und Stangassinger, S. Weber, v. Hoogenhuyze
und Verploegh und Rothmann, zum Teil auf Grund von Autolysever-
suchen (vergl. Kap. 11), angenommen wird. Nach v. Hoogenhuyze und
Verploegh 2) wird das im Körper gebildete Kreatin zum Teil oxydiert und
zum Teil in Kreatinin übergeführt.
Als Muttersubstanz der beiden Stoffe hat man in letzter Hand das Eiweiss,
und zwar die Guanidingruppeii desselben, anzusehen. Jaffü hat in der Tat
gezeigt, was später auch Dorner bestätigen konnte, dass beim Kaninchen das
Glykozyamin (Guanidinessigsäure) unter Anlagerung von Methyl zum Teil
in Kreatin übergeht. Das Guanidin kommt im Eiweiss in dem Arginin vor:
aber es ist auf Grund der Beobachtungen von Otori^) nicht unwahrscheinlich,
dass in dem Eiweiss daneben auch andere Guanidingruppen enthalten sind.
Jaffi6 findet es nun aus gewissen Gründen wahrscheinlich, dass nicht das Ar-
ginin sondern eher eine andere Guanidingruppe die Muttersubstanz des Kreatins
ist. Unter allen Umständen hat man die Muttersubstanz des Kreatins, bezw.
Kreatinins in dem Eiweiss zu suchen, und in dem vorigen (Kap. 11) sind Ver-
suche von Seemann^) erwähnt worden, welche eine reichliche Kreatinbilduug aus
Eiweiss bei der Antolyse zeigen sollen.
Wenn also das Kreatinin (Kreatin) von dem Eiweisse stammt, so muss
man jedoch, wie es scheint, zwischen Nahrungseiweiss und Körpereiweiss unter-
scheiden. Die Menge des Kreatinins ist nämlich zwar insofeme von der Nah-
rung abhängig, als sie von Fleischkost vermehrt wird; aber sonst ist sie, wie
Folin gefunden und auch andere®) in der Hauptsache bestätigt haben, von der
^) Folin, HAMMARSTEN-Festschrift 1906; Klercker, Bioch. Zeitschr. 3; Mellanby,
Journ. of Physiol. 36; Lefmann, Zeitschr. f. pbysiol. Chem. 57.
Vergl. Fussnote 1, S. 545 und V. Hoogenhuyze u. Verploegh, Zeitsehr. f.
physiol. Chem. 59.
®) Jaffe, Zeitschr. f. physiol. Chem. 48; Dorner ebenda 52.
*) Zeitschr. f. physiol. Chem. 42, 43,
°) 1. e. Fussnote 1, S. 545.
*) Ausser den anderen oben zitierten Arbeiten vergl. man auch O. Closson, Anier.
Journ. of Physiol. 16.
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