- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
660

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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G60 Fünfzehntes Kapitel.
Kreatinin-
chlorzink.
Redu-
zierende
Wirkung
des
Kreatinins.
Kreatinin-
reaktionen.
\ 011 INIerkuiinitratlösung wird das Kreatinin wie der Harnstoff gefällt. Queck-
silberchlorid fällt es ebenfalls. Aus einer verdünnten, erst mit Natriumazetat
und dann mit Quecksilberchlorid versetzten Lösung scheiden sich nach einiger
Zeit glasglänzende Kugeln von der Zusammensetzung 4 (C4
TQN30 . HCl . HgO)
3 HgCl, ab (St. Johnson). Unter den Verbindungen des Kreatinins ist die-
jenige mit Chlorzink, das Kreatininchlorzink, (C^H^NgOaZnCV von be-
sonderer Bedeutung gewesen. Diese Verbindung erhält man, wenn man eine
genügend konzentrierte Lösung von Kreatinin in Alkohol mit einer konzen-
trierten, möglichst schwach sauren Lösung von Chlorzink versetzt. Freie Mineral-
säure, welche die Verbindung löst, darf nicht zugegen sein; ist dies der Fall,
so setzt man Natriumazetat zu. In unreinem Zustande, wie es gewöhnlich aus
dem Harne erhalten wird, stellt das Kreatininchlorzink ein sandiges, gelbliches
Pulvei" dar, welches unter dem Mikroskope gesehen aus feinen Nadeln besteht,
welche, konzentrisch gruppiert, meistens vollständige Rosetten oder gelbe Kügel-
chen bilden oder auch zu Büscheln oder mit den kurzen Stielen aneinander ge-
lagerten Pinseln gruppiert sind. Bei langsam stattfindender Kristallisation und
bei grösserer Reinheit können mehr deutlich prismatische Kristalle erhalten
werden. Die Verbindung ist schwer löslich in Wasser.
Das Kreatinin wirkt reduzierend. Quecksilberoxyd wird zu metallischem
Quecksilber reduziert, und es entstehen dabei Oxalsäure und Methylguanidin
(Methyluramin). Das Kreatinin reduziert auch Kupferoxydhydrat in alkalischer
Lösung zu einer farblosen, löslichen Verbindung, und erst bei anhaltendem
Kochen mit überschüssigem Kupfersalz soll freies Oxydul entstehen. Das Krea-
tinin stört also die TROMMERSche Zuckerprobe, teils weil es reduzierend wirkt
und teils weil es das Kupferoxydul in Lösung halten kann. Die Verbindung
mit Kupferoxydul ist in gesättigter Sodalösung nicht löslich, und wenn man in
einer kalt gesättigten Sodalösung ein wenig Kreatinin löst und darauf einige
Tropfen Fehlestg- scher Lösung zusetzt, scheidet sich deshalb auch nach dem Er-
wärmen auf 50—
60*
*^
C beim Erkalten die weisse Verbindung flockig aus
(Reaktion von Maschke)^). Eine alkalische Wismutlösung (vergl. die Zucker-
proben weiter unten) wird dagegen von dem Kreatinin nicht reduziert.
Eine wässerige Lösung des Kreatinins wird von Pikrinsäure gefällt. Der
Niederschlag besteht, nach dem Umkristallisieren aus heissem Wasser, aus dünnen,
seideglänzenden hellgelben Nadeln (Jaff:^). Setzt man zu dem Harne Pikrin-
säure (für je 100 ccm Harn 20 ccm einer öprozentigen Lösung von Pikrinsäure
in Alkohol), so fällt das Kreatinin als ein Doppelpikrat von Kreatinin und Kalium
aus (jAFF:ifi). Versetzt man eine Kreatininlösung (oder auch Harn) mit etwas
wässeriger Pikrinsäurelösung und verdünnter Natronlange, so tritt sogleich schon
bei Zimmertemperatur eine, mehrere Stunden anhaltende rote Färbung auf,
welche durch Säurezusatz in Gelb übergeht (Reaktion von Jaff£)^). Azeton
0 Zeitschr. f. anal. Chem. 17.
*) Zeitschr. f. physiol. Cheni. 10.

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