Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile
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Eiweiss im Harne.
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Da ieder normale Ham Spuren von Eiweiss enthält, ist es offenbar, dass
Eeaaenzien von sehr grosser Empfindlichkeit nur mit Vorsicht gebraucht werden
köuLn Für gewöhnliche Fälle dürfte auch die HELLERsche Probe genügend
empfindlich sein. Wenn man nämlich mit dieser Probe innerhalb 2 /s-3 M,nuten
keine Reaktion erhält, so enthält der untersuchte Harn jedenfalls weniger ds
0,003 p. 0. Eiweiss und ist also in gewöhnlichem Sinne als eiweissfrei zu be-
Eiwoiss-
nachweis.
trächton
Die Anwendung der Fällungsreagenzien setzt voraus, ^_ss der zu unter-
suchende Harn, besonders bei Gegenwart von nur sehr wenig Eiweiss ganz klar
ist Man muss also den Harn zuerst filtrieren. Dies gelingt nicht ohne weiteres
mit bakterienhaltigem Harn; man kommt aber in solchen Fallen zum Ziele,
wenn man nach dem Vorschläge von A. Jolles den Harn zuvor mit Kiese -
gur schüttelt. Dass hierbei ein wenig Eiweiss zurucjgehalten wird und ver-
loren geht, scheint ohne Belang zu sein (Grützner, Schweissinger) ).
Die vei-^chiedenen Farben re aktionen können, besonders in einem stärker gefärbten
Harne welche" wenig Eiweiss enthält, im allgemeinen nicht direk znr Verwendung
kommen Auf die MiLLONsche Reaktion wirkt ausserdem das Kochsalz des Haines stoiend
ein Dagegen kann man, um die Gegenwart von Eiweiss noch sicherer zu zeigen, den bei
derKochpfobe erhaltenen, abfiltrierten und ausgewaschenen Niederschlag mit dem MiLL^sc en
Reagenze^prüfen. Man kann auch den Niederschlag in verdünntem AlkMi losen und mit c e
Lösung die Biuretprobe anstellen. Mit dieser letztgenannten Probe prüft man jedoch auch
den Harn direkt auf die Gegenwart von Albumosen oder Peptonen.
Farben-
reaktionen.
Bei der Untersuchung des Harnes auf Eiweiss darf man
^
übrigens^ nie nnt
einer Keaktion allein sich begnügen, sondern man muss wenigstens die Koch-
probe einerseits und die HELLERsche Probe oder die Ferrozyankaliumprobe
andererseits ausführen. Bei Anwendung der Kochprobe allein kann man näm-
lich leicht Albumosen übersehen, welche dagegen mit der HELLERSchen Probe
oder der Ferrozyankaliumprobe entdeckt werden. Begnügt man sich dagegen mit
einer dieser letzteren Proben allein, so findet man keine genügende Andeutung
von der Art des vorhandenen Eiweisses, ob es aus Albumosen oder koa-
gulablem Eiweiss oder aus beiden besteht.
Für praktische Zwecke hat man mehrere trockene Eiweissreagenzien empfohlen. Ausser
der Metaphosphorsäure sind unter diesen zu nennen: die Stütz sehen oder Fürbringer sehen
Gelatinekapseln, welche Quecksilberchlorid, Chlornatrium und Zitronensäure enthalten ,
und j-eagenzien.
das GEisSLERsche Eiweissreagenzpapier, welches aus Filtrierpapierstreifen besteht, welche teils
mit einer Zitronensäurelösung und teils mit Quecksilberchlorid- und Jodkaliumlösung getränkt
und dann getrocknet sind.
Hat man durch die obigen Reagenzien von der Gegenwart von Eiweiss
sich überzeugen können, so handelt es sich zunächst darum, zu zeigen, welcher
Art das im Harne enthaltene Eiweiss ist.
Der Nachweis von Globulin und Albumin. Zum Nachweis von
Serumglobulin neutralisiert man den Harn genau, filtriert und setzt Magnesium-
sulfat in Substanz, bis zur vollständigen Sättigung bei Zimmertemperatur, oder
auch das gleiche Volumen einer gesättigten, neutral reagierenden Lösung von
Ammoniumsulfat zu. In beiden Fällen entsteht bei Gegenwart von Globulin
ein weisser, flockiger Niederschlag. Bei Anwendung von Ammoniumsulfatlösung
kann in einem uratreichen Harn ein aus Ammoniumurat bestehender Nieder-
schlag sich ausscheiden. Dieser Niederschlag kommt jedoch nicht sogleich, son-
’) Jolles, Zcitschr, f. anal. Chem. 29; Grützner, Chem. Zentralbl. 1901, I.; Schweis-
singer ebenda.
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