Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile - Zucker im Harne
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758 Fünfzehntes Kapitel.
en
Aus-
führung.
dung^ dieser Probe weg. Die Wisnmtprobe ist ausserdem leichter auszuführ
und ist aus diesen Gründeti dem Arzte zu empfehlen.
Das lästige Stessen und Ilerausschleudern von Flüssigkeit vermeidet man leicht wenn
man, sobald die Probe ms Sieden gekommen ist, das Kochen oberhalb einer sehr kleinen
h lamme foitsetzt und das schief gehaltene, nicht zu enge Reagenzglas leise schüttelt. Das von
einigen Seiten empfohlene Erhitzen ira Wasserbade längere Zeit, 15 Minuten oder mehr ist
cutselnedcn zu verwerfen, weil die Empfindlichkeit der Probe dadurch so sehr gesteigert wird
dass sie schon einen physiologischen Zuckergehalt von 0,02 p. c. angibt.
Wenn der Gehalt des Harnes an Zucker nicht kleiner als 0,1 p. c. ist,
erhält man regelmässig eine unzweideutige Keaktion, wenn man die Probe erst
2-3 Minuten kocht und dann 5 Minuten ruhig stehen lässt. Die Phosphat-
fällung ist dann schwarz oder fast schwarz. Zum Nachweis von kleineren Zucker-
mengen, bis zu 0,05 p. c., muss man iu der Regel etwas länger, gegen 5 Mi-
nuten, kochen.
Der Wert dieser Probe liegt darin, dass man mit ihr kleine Zuckermengen,
bis zu 0,1 p. c. oder etwas darunter, nicht übersieht und dass man also, wenn
die Reaktion negativ ausfällt, den Harn als in klinischem Sinne zuckerfrei be-
trachten kann. Dagegen hat auch diese Probe mit der TROMMERschen Probe ge-
meinsam, dass sie eine Reduktionsprobe ist und dass sie folglich ausser dem
Zucker auch gewisse andere reduzierende Stoffe anzeigen kann. Solche Stoffe,
sind z. B. gewisse gepaarte Glukuronsäuren, welche im Harne erscheinen können.
Nach dem Gebrauche von vielen Arzneimitteln, wie Rheum, Senna, Antipyrin,
mutproifo
’J-^erpentinöl u. a., hat man ebenfalls mit der Wismutprobe positive Aus-
Beweiskraft schlage erhalten. Hieraus folgt, dass man, besonders wenn die Reduktion nicht
derselben. ° _ .
sehr stark ist, mit dieser Probe nie ohne weiteres sich begnügen darf.
Nach Bohmansson und Bang soll aber diese Probe völlig zuverlässig
werden, wenn man etwa 10 ccm Harn mit Vs Vol. 25 prozentiger HCl und
ca. 1 Vol. feuchter Tierkohle (oder Vol. trockener) versetzt, ca. 1 Minute
schüttelt und danach filtriert. Das Filtrat wird nach dem Neutralisieren mit
ein paar ccm Natronlauge zu der AnMiSNschen Probe verwendet. Von der Tier-
kohle werden die störenden, reduzierenden Substanzen, nicht aber der Zucker
aufgenommen.
Die Gärungsprobe. Bei Anwendung dieser Probe kann man auf ver-
schiedene Weise verfahren, je nachdem die Wismutprobe einen schwachen oder
starken Ausschlag gegeben hat. War die Reduktion ziemlich stark, so kann
man den Harn mit Hefe versetzen und aus der entwickelten Kohlensäure auf
die Anwesenheit von Zucker schliessen. In diesem Falle versetzt man den
sauren, widrigenfalls mit ein wenig Weinsäure schwach ungesäuerten Harn mit
Presshefe oder mit Hefe, welche vorher durch Dekantation mit Wasser gewaschen
worden ist, und führt dann den mit Tiefe versetzten Harn (etwa 1 g Hefe auf
je 10 ccm Harn) in eine ScHRÖTXERSche Gaseprouvette oder in einen Lohn-
STEiNschen Saccharimeter (vergl. unten) über. In dem Masse wie die Gärung
fortschreitet, sammelt sich Kohlensäure oben in der Röhre an, während eine
Die
Gärungs-
probe.
0 Bioch. Zeitschr. 19.
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