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851

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 18. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung und der Bedarf des Menschen an Nahrungsstotfen - III. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung

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Oi’ganeiweiss uad zirkulierendes Eiweiss.
worden. Pflüger spricht — dabei zum Teil auf einer Untersuchung von seinem
Schüler Schöndorff sich stützend — die Ansicht aus, dass die Grösse des
Eiweisszerfalles nicht von der Menge des zirkulierenden Eiweisses, sondern von
dem jeweiligen Ernährungszustände der Zellen abhängt, eine Ansicht, die indessen
mit der Lehre VoiTs, wenn der Verf. dieselbe nicht missverstanden hat, wohl
kaum in scharfem Widerspruche stehen dürfte. Voix^) hat bekanntlich schon
längst den Satz ausgesprochen, dass die Bedingungen des Zerfalles der Stoffe
im Körper in den Zellen sich vorfinden, und auch das zirkulierende Eiweiss
wird wohl also nach VoiT erst dann dem Zerfalle anheimfallen, wenn es vorher
von den Zellen aus der sie umspülenden Flüssigkeit aufgenommen worden ist.
Der Kernpunkt der VoiTschen Lehre dürfte wohl auch der sein, dass nicht
alles Eiweiss gleich leicht im Körper zerfällt. Das organisierte Eiweiss, welches
von den Zellen fixiert und in den Bau derselben eingefügt worden ist, zerfällt
nach VoiTs Ansicht weniger leicht als das von den Zellen aus der Nährflüssig-
keit aufgenommene Eiweiss, welches als Material für den chemischen Aufbau
des viel mehr komplizierten organisierten Eiweisses dienen soll. Dieses Nahrungs-
eiweiss, welches mit den Säften zirkuliert, bevor es von den Zellen aufgenommen
worden ist, und welches dementsprechend nach der Ansicht VoiTs sowohl in
den Säften wie in den Zellen vorrätig Vorkommen kann, hat er zirkulierendes
Eiweiss oder Vorratsei weiss genannt. Es ist wahr, dass diese Namen zu Miss-
verständnissen Veranlassung geben können, und man dürfte deshalb auch nicht
zu viel Gewicht auf sie legen. Man hat auch verschiedene andere Namen vor-
geschlagen; aber dies ändert nichts an der Sache, und das Wesentlichste der
VoiTschen Lehre dürfte wohl darin liegen, dass das Nahrungseiweiss von den
Zellen leichter als das organisierte, eigentliche Protoplasmaeiweiss zerstört wird.
Diese Annahme lässt sich wohl auch gegenwärtig ebenso wenig strenge wider-
legen als exakt beweisen.
Die Untersuchungen der letzten Jahre, namentlich die von Polin, welche
zeigen, dass die Menge einiger stickstoffhaltigen Harnbestandteile, wie des Krea-
tinins, der Harnsäure und der, neutralen Schwefel enthaltenden Verbindungen
von der Menge des aufgenommenen Nahrungseiweisses fast unabhängig ist,
während die Menge des Harnstoffes von der Eiweisszufuhr bestimmt wird, sprechen
unzweifelhaft zugunsten der Ansicht von Voit, dass man zwischen der Zer- Naii.rwnss-
Setzung des eigentlichen Zelleiweisses und des Nahrungseiweisses unterscheiden
muss. Dies hat auch Polin Veranlassung gegeben, zwischen endogenem und
exogenem Ei weissstoffWechsel zu unterscheiden. Die Erfahrungen über die Ei-
weissmast und das von Schreuer nachgewiesene Bestreben des Körpers, beim
Übergang zu gewöhnlicher Nahrung nach der Eiweissmästung bald auf den
alten Bestand vor der Überfütterung mit Eiweiss sich einzustellen, sprechen
b Pflüger, ia seinem Arch. 54; Schöndokff ebenda 54.
Vergl. Zeitschr. f. Biol, 11.
Polin, Ainer. Joimi. of Physiol. 13; Schreuer, Pflügers Arcli. HO.
54*

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