Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - II. Amos. Der Hirte als Prophet
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— 52 —
Wege abweicht und die ewigen Grundlagen des Daseins
zu erschüttern wagt. Meine Gottesfurcht ist nicht an
Raum und Zeit gebunden, ist nicht eingezwängt in
priesterliche Formen. Meine Frömmigkeit ist mein Ge-
horsam: Ich lebe meinen Glauben, ich tue ihn, jeden
Tag und jede Stunde. Mein Opfer ist Gerechtigkeit,
mein Gebet ist dienende Güte. Mein Dasein ist ein ein-
ziger, ununterbrochener Gottesdienst. Ich habe den
Herrn allezeit vor meinem Angesichte, und ich gehe
die Wege, die Er mir weist.
In meiner Sprache, der fremden Sprache, die jene
nicht verstehen, redete ich zu ihnen von meinem Gottes-
glauben:
„Ich hasse und verabscheue eure Feste, eure Fest-
versammlungen kann ich nicht ertragen. Ob ihr mir
gleich Brandopfer und Speisopfer darbringt, so nehme
ich sie nicht entgegen. Eure Dankopfer von gemästeten
Kälbern mag ich nicht sehen. Schaffe hinweg von mir
deiner Lieder Lärm! Das Spiel deiner Psalter mag ich
nicht hören. Doch das Recht soll fließen wie Wasser und
die Gerechtigkeit wie ein mächtiger Strom. Habt ihr
mir Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht die vier-
zig Jahre in der Wüste, ihr Haus Israel? ..
So spricht der Herr zum Hause Israel: Suchet mich
und ihr werdet leben. Suchet nicht Bet-El, kommet
nicht gen Gilgal, gehet nicht nach Beer-Seba. Suchet
Gott und lebet!...
Suchet das Gute und nicht das Böse, auf daß ihr
lebet... Hasset das Böse und liebet das Gute, be-
gründet das Recht im Tore, vielleicht wird der Herr
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