- Project Runeberg -  Propheten und Gottesmänner /
62

(1930) [MARC] Author: Marcus Ehrenpreis
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - III. Jesaia. Der Prophet des ewigen Friedens - 1

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heit, welche Hoheit! Lächelnd grüßen uns die Ölbäume
mit ihrem durchsichtigen Schatten, und durch leuch-
tendes Grün schimmern grauweiße Kalkfelsen, stumm
und ernst. Sieh diese festliche Blumenpracht, die sich
ausbreitet auf diesen Teeppichen in Blau und Purpur,
schimmernd im silberglänzenden Schein des Mondes.
Hier bekommt man eine Ahnung vom tiefen Frieden
im Weltall, wo das Starke mit dem Schwachen in ruhe-
voller Harmonie lebt und wächst.. Diese Luft atmete
Jesaja. Von dieser Höhe herab kreiste sein Blick über
seinem geliebten Jerusalem. Kein Laut von der kampf-
erfüllten Welt dort unten erreichte ihn, unsichtbar
waren die Ruhelosen, deren Leben eitel Streit ist. Mit-
ten in dieser Welt des Friedens wuchs des Propheten
Glaube an Gott, an. das Dasein und an die Menschen.
Hier gebar seine Seele den Traum von dem kommen-
den Messiasreiche, das wir mit eigener Kraft aufbauen
werden, das Reich des allgemeinen Friedens.

Sieh, mein Sohn, diesen Rasenplatz hier neben uns,
mit den kargen Bäumen, die ihn umsäumen. Hier be-
fand sich vermutlich die Säulenhalle Salomos, welche
sich in doppelten Reihen am Ostrande des Vorhofes
erstreckte. Von dieser Stelle mag wohl Jesaja zu dem
versammelten Volke geredet haben. Stark und streng
war sein Wort, wie gehauen aus diesen kahlen trotzigen
Felsen. Was er gekündet, bewegte sich im wesentlichen
um den Gedanken, der seinem Herzen so nahe stand:
den Gedanken vom ewigen Frieden. In ihm selbst war
etwas von jenem Ssar-Schalom, dem Friedensfürsten,
den er gekündet. Er selbst war der erste und der größte

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