Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - III. Jesaia. Der Prophet des ewigen Friedens - 3
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— do —
Stammvater der heutigen Friedensfreunde, die durch
Abrüstung und Schiedsgerichte den allgemeinen Frieden
vorbereiten ?
Der ALTE: Der Friedenstraum Jesajas erhebt sich
über den unserer Zeit, gleich wie der Himmel sich über
die Erde erhebt. Für Jesaja sind Krieg und Frieden nicht
politische Angelegenheiten, die durch zwischenstaatliche
Vereinbarungen zu ordnen sind. Für ihn gilt es die
ewigen Grundlagen des Daseins. Der Allfriede, den er
meint, ist nicht zu erreichen durch Abrüstung der Heere,
sondern durch Abrüstung der Seelen. Der Mensch
muß besser werden! Der Haß muß verschwinden;
die Gewalt muß aufhören, die Beziehungen von Mensch
zu Mensch zu regeln. Allein der Krieg hindert den Men-
schen, besser zu werden. Keine Gerechtigkeit, keine
Menschenliebe, keine seelische Reinheit ist möglich, so-
lange es Krieg gibt. Alle Rede von der Heiligung des
Lebens, von der Liebe zum Nächsten, von Güte und
Barmherzigkeit ist leeres Gerede, ist empörende Heu-
chelei, solange wir unter dem Mantel den brudermörde-
rischen Dolch verbergen. Ein schlimmeres Unglück als
der Krieg selbst ist die Idee des Krieges, die Möglich-
keit des Krieges. Zerstörender als die körperliche Wir-
kung der Waffen, ist die Vergiftung der Seelen, die sich
über Generationen erstreckt.
Verstehe mich wohl, mein Sohn! Wir nähern uns hier
dem Kernpunkte des jesajanischen Friedenstraumes.
Jesaja erhebt sich gegen den Krieg als Lebensform. Ge-
fahrdrohender als der Krieg erscheint ihm die Luft von
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