- Project Runeberg -  Propheten und Gottesmänner /
106

(1930) [MARC] Author: Marcus Ehrenpreis
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Jeremia. Der Prophet des neuen Bunde - 4

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— 106 —
schen ihm und seiner Familie verschärft sich immer mehr.
Zuletzt verläßt er das Elternhaus, um sich irgendwo in
einem Außenviertel Jerusalems niederzulassen. Hier lebt
er seither in völliger Abgeschiedenheit, allein mit seinen
Gedanken und Gesichten. Mit zwanzig Jahren — im
dreizehnten Regierungsjahre Josias — fühlt er sich zum
Propheten berufen. Er selbst berichtet, wie er in der
Stille der Nacht Gottes Stimme vernommen, die ihm
zurief: „Ich setze dich an diesem Tage über Völker und
Reiche, um niederzubrechen und aufzubauen.‘ Darauf
berührt der Herr seinen Mund und spricht: „Jetzt lege ich
mein Wort in deinen Mund.“ Das war alles. Einen Augen-
blick lang schrickt er zurück. Ich bin so jung, denkt er,
und ich kann nicht reden. Doch bloß einen einzigen
Augenblick. Als die Sonne über dem stillen Priesterheim
aufgeht, grüßt sie einen neuen Propheten, einen Jüng-
ling rein wie ein Engel! Es ist Jeremia, wie wenn er den
Ruf der Ahnen hörte. Er weiß es: er war geweiht, noch ehe
er im Mutterleibe geformt wurde. So geht er hin zu den

Bauern in Anatot und spricht zu ihnen, was der Herr ihm.

befohlen.

Ihr fragt, wie es ihm erging? Seine ersten Versuche
mißlingen völlig. Jedesmal, wenn er öffentlich spricht,
wird er grausam verhöhnt. Man betrachtet ihn als den
Unruhestifter, seine Nächsten verfolgen ihn, die eigene
Familie verrät ihn. Man bespeit ihn, man vergiftet seine
Speise. Er wird gehaßt und wird verstoßen von allen,
in Anatot wie in Jerusalem. Er zieht sich wieder in die

Einsamkeit zurück. Doch mit offenen Augen folgt er den.

Ereignissen der Zeit. Selbst unsichtbar und still, sieht und

nn arm ben Te gr

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