Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - V. Hesekiel. Der Prophet als Seelsorger - 7
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— 14 —
Trost und eine Verheißung: ein neuer Führer kommt
an Stelle der bisherigen, die Zerstreuten werden sich
wieder sammeln, die Weggeführten wieder heimkehren.
Scharf betont er den Unterschied zwischen sich und den
Führern Israels. Er will nicht Führer sein, nicht Prie-
ster, auch nicht Prophet. Er will etwas Neues sein, das
es vor ihm nicht gab: ein Pfleger der Herzen, ein Seel-
sorger. Vor der Katastrophe fühlte er sich als Zofeh,
Wächter, dessen Aufgabe es war, den einzelnen und das
Volk zu warnen, wenn Gefahr nahte. Nunmehr, nach
der Katastrophe, fühlt er sich berufen zum Ro&h, zum
Hirten, der liebevoll die zerstreute Herde sammelt, be-
schützt und weidet. In seiner ersten Weissagung nach dem
Falle Jerusalems zeigt er neue Wege für die bevorstehende
Arbeit des Aufbaues. Es gilt für den neuen Führer die
Schafe zu hüten, nicht sich selbst; zu trösten, nicht zu
züchtigen; zu sammeln, nicht zu zerstreuen; zurück-
zuführen die Verbannten und wieder zu vereinen die
Zerstreuten: nicht nur die Zerstreuten Judas, sondern
auch die Reste der zehn Stämme. Hesekiel träumt den
stolzen T’raum von der Wiedervereinigung Judas mit den
Versprengten Israels.
„Menschensohn, weissage gegen die Hirten Israels...
Das Fette zehret ihr auf, mit Wolle bekleidet ihr euch,
das Gemästete schlachtet ihr — doch die Schafe weidet
ihr nicht. Das Schwache stärket ihr nicht, das Kranke
heilet ihr nicht, das Verwundete verbindet ıhr nicht, das
Versprengte führt ihr nicht zurück, das Verlorene suchet
ihr nicht...
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