Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Atterboms bref till Schelling. Meddelade af Ruben G:son Berg.
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Atterboms bref till Schelling 91
Jugend, die dabei immer das Maul voll von Idee, lebendiger Arischauung,
EigenthümlichTceit u. dgl. führen. Ob aber diese Episoden und der nicht
ungeschickte dialektische Gång der einleitenden Gespräche zu einem wirklicli
grossartigen Ganzen sich zusammenschlingen werden? Es kommt im lezten
Gespräch des ersten Theils und audi sonst hin und wieder Einiges vor, was
mich befürchten lässt, dass in dem zweiten, der alle Räthsel lösen soll, die
ganze Sache wohl ein bischen Avird über die leichte Schulter genommen.
Die zweite Ausnahme von jenem Interims-Gesetz, nichts Philosophisches zu
lesen, komité (und freilich aus triftigern Grunden!) statt finden, wenn Ihre
Weltalter mir plötzlich aus der Luft auf dem Schreibtische
hereingeschleu-dert würden; denn ölme irgend ein sonderbares Abentheuer von Sturm,
Ge-witter, Somnambulischer Vision, oder so etwas, bekomm’ ich diese
langer-wartete und heissersehnte Amazonentochter Ihres Geistes gewiss nie in
meine Hände. Aber gegen diese Zerstreuung, die mich allerdings für
länge Zeit alle Italiänische Erinnerungen und Grübeleien vergessen
machen würde, sichert mich das Schicksal mit mehr Sorgfalt, als mir
lieb ist. Es mag löblich seyn, dass Sie den alten Zeus därin nachahmen,
Ihr Kind erst voll erwachsen und vollgeharnischt an das Tageslicht zu
fördern; aber in der That, mein verehrter Meister, bereiten Sie sich
dies-mal zu Ihrer hoffentlich äusserst glücklichen Entbindung so besorglich
und zögernd, als wenn Ihr Kopf noch Jitngfrau ware, was er doch, Gott
sei Dank! keineswegs mehr ist, wie wir alle und sogar die Franzosen
wis-sen, da sie, wie ich aus Ihrem Brief ersehe, jezt sogar bis zum
Siibject-Object gekommen sind. (Ich möchte gern hören, wie so ein Wort sich in
Französi ch er Aussprache gebärdet.) Bei meinem Yersprêchen, die zu
er-wartende Schöne gleich nach ihrem Auftreten diesseits des Baltischen Meers
in Schwedischer Tracht meinen lieben Landsleuten zu präsentiren, setz ich
allerdings fest: ware sie nur da! In jedem Brief von Upsala fragt man
mich über das Buch, bittet mich Exemplare davon augenblicklicli übers Meer
zu schicken u. s. w. Natürlich ermahne ich die Leute in meinem
Ant-worten zur Hoffnung und Geduld. Wenn ich bier bis zum Herbst verweile,
ist es dann nicht möglich, dass ich jene Herzensdame meiner philosophischen
Minne ritterlich nach Hause mitbringen känn? — Mit der vollsten
Theil-nahme meiner Seele hab’ ich den Tod Ihrer vortrefflichen Mutter erfåhrén,
dieser einfach gemüthvollen Frau, über deren schönen Character ich theils
von Ihnen, noch mehr aber von Ihrer holden Pauline so viel liebes und
herrliches hörte. Auch ich weiss, was das heisst, eine Mutter zu verlieren;
weil auch die Meinige eine von den liebenswürdigsten Wesen ihres
Ge-schlechts war: und wenn noch hin und wieder aus dem dunkeln verworrnen
Gewebe meines Daseyns einige Lichtfaden hervorschimmern, so hab ich es
einzig und allein meinem geistigen und physischen Entstehen aus jener
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