- Project Runeberg -  Samlaren / Trettionionde årgången. 1918 /
101

(1880-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Atterboms bref till Schelling. Meddelade af Ruben G:son Berg.

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Atterboms bref till Schelling 101

hat man wohl an der Persönlichkeit des Königs allerlei auszusetzen, aber
mit dem Sohne ist man allgemein zufrieden. In den Provinzen hat aber
auch jener sich im grossen Credit zu setzen gewusst. Im Grande hat er
den besten Willen, nach Maassgabe seiner Ein- und Ansichten; aber er ist
ein Franzose, und fühlt sich als Ausländer, ist dabei durch eine Revolution
gebildet und an revolutionären Schauspielen gewöhnt, und dies macht sein
Innres unsicher, schwankend und schwermüthig. Gegen unsre Nachbarn
be-trägt er sich indessen mit Muth und Gewandtheit, gegen das Yolk mit
Freundlichkeit, und mit Achtung gegen die Repräsentanten desselben. Er
lebt an seinem Hofe wie ein militärischer Einsiedler, streng und sparsam,
will aber dass die Armée prächtig und glänzend erscheinen soll, und ist in
seinem eignen Anzug fast ein bischen zu ausgesucht. Eitel ist er freilich,
wie alle Franzosen; aber, ware er nur nicht so reizbar, hitzig, inconsequent
und hypochondrisch, er würde doch einer von unsern tüchtigsten Herrschern
seyn. Dies erwarten wir aber von seinem Sohne, der es freudig fühlt, dass
er in der Nation gleichsam eingewurzelt ist. —

Von den alten Eddans haben wir durch Rask und Afzelius eine schöne
xiusgabe erhalten, mit einer gut gelungnen Übersetzung in unsrer jetzigen
Sprache. Afzelius hat auch eine treffliche Sammlung von unsern
Ritter-und Liebesliedern aus dem Mittelalter herausgegeben, mit den alten
Melo-dieen dazu. Er macht selbst sehr hübsche Lieder, so wie auch ein andrer
Freund von mir, Hedborn. Beide sind Hofprediger hier in Stockholm. —

Ist Hjort noch in Munchen, oder ist er dort über Weihnachten
gewe-sen? Ich wollte dem treffiichen Freund etwas Geld schicken, was ich ihm
noch schuldig bin, weiss aber gar nicht wohin ich Briefe und Gelder
adres-siren soll. Er hat mir aus Florenz geschrieben im Anfang Novembers, wo
er sich auf ein vorhergehendes Schreiben aus Rom bezieht, worin mir allés
Nöthige über Geld und Adresse gesagt seyn sollte; dieser Brief ist aber
unterwegs veiioren gegangen, denn ich hab’ ihn nie gesehen. Nur so viel
merkte ich aus seinem Florentinischen Brief, dass er in München den Winter
verleben wollte und nachher Paris besuchen. Er ist in Florenz der
Kran-kenwärter des unglücklichen Rühs gewesen; dies sieht dem guten und
wahrhaft grossmüthigen Hjort sehr ähnlich. Ob Rühs noch lebt, weiss ich
nicht.

Schliesslich, mein ehrwürdiger Lehrer, lassen Sie sich Ihre letzte
Krank-heit fein als Warnung gelten, dass Sie nun nicht länger die Ausgabe Ihrer
heiss erwarteten Weltalter verzögernü! Wer weiss, wie länge der irdische
Lebensfaden fortgesponnen wird? —

Wenn das Buch wirklich fertig ist, so senden Sie es entweder der
Frau Gener alin v. Helwig in Berlin oder dem dortigen Schwedischen lie-

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