Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 2. Höhere Schulen und gleichartige Unterrichtsanstalten - Höhere Mädchenschulen. Von O. Wibelius - 3. Der höhere Unterricht. Von P. E. Lindström
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DER HÖHERE UNTERRICHT.
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Einige von den Lehrerinnen der höheren Mädchenschulen haben sich ihre
Lehrbefähigung durch Universitätsstudien und Ablegung eines akademischen
Examens mit oder ohne Ableistung eines Probejahres behufs Erlangung der
Berechtigung, an einer höheren Schule Unterricht zu erteilen, erworben.
Von den technischen Lehrerinnen der Mädchenschulen erhalten im allgemeinen
die Zeichenlehrerinnen ihre Ausbildung an der Technischen Schule in
Stockholm, die Gesanglehrerinnen am Musikkonservatorium der Musikalischen
Akademie und die Turnlehrerinnen am Gymnastischen Zentralinstitut oder an
einem der 2 privaten gymnastischen Institute. Zur Ausbildung von
Handarbeitslehrerinnen bestehen besonders eingerichtete Lehrerinnenkurse in Stockholm,
Gotenburg und Uppsala, und zur Ausbildung von Lehrerinnen der Hauswirtschaftslehre
finden sich teils ein Staatliches Schulküchenseminar, das dem Staatlichen Höheren
Lehrerinnenseminar in Stockholm angegliedert ist, teils private
Ausbildungsanstalten in Stockholm, Gotenburg und Uppsala.
3. DER HÖHERE UNTERRICHT.
Schweden besitzt zwei Staatsuniversitäten, nämlich eine in Uppsala,
gegründet 1477, die älteste im skandinavischen Norden, und eine in Lund,
gegründet 1668, hauptsächlich zur Förderung des engeren Anschlusses der
damals soeben Dänemark abgenommenen Provinzen an das übrige Schweden.
Beide Staatsuniversitäten sind demnach — wie in England — in
Provinzstädte verlegt. Um in Stockholm den Mangel einer hauptstädtischen
Universität zu ersetzen, ist dort durch private Opferwilligkeit eine Hochschule
errichtet worden, und das Gleiche ist in der zweitgrössten Stadt Schwedens,
Gotenburg, der Fall gewesen. Ausserdem besteht seit 1810 in Stockholm
eine medizinische Fakultät, das Karolinisehe Institut, das vom Staate
errichtet ist und unterhalten wird.
Schweden ist also im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl mit
wissenschaftlichen Hochschulen ziemlich wohl ausgerüstet. Ausserhalb der Grenzen
Schwedens finden sich noch zwei Universitäten, die unter schwedischer Verwaltung
gegründet sind, nämlich die Universität in Hälsingfors für Finnland, gegründet
1627 (ursprünglich in Abo), und die in Dorpat für Livland, gegründet 1632,
die älteste Universität des gegenwärtigen russischen Reiches. Von 1648 bis
1815 stand ausserdem die Universität Greifswald unter schwedischer Oberhoheit.
In unserer Zeit haben die Schweden in Amerika eine Anstalt zur Ausbildung
von Geistlichen errichtet, Augustana College, Röck Island, III., die wenigstens
von amerikanischem Gesichtspunkt aus als eine Hochschule betrachtet werden
kann.
Die Staatsuniversitäten.
Die vom Staate errichteten Hochschulen sind, wie oben erwähnt, die
beiden Volluniversitäten in Uppsala und Lund und das Karolinisehe
medico-chirurgiselie Institut in Stockholm, letzteres nur eine medizinische
Fakultät, in ihrer Art aber die grösste im Lande. "Wie die meisten übrigen
öffentlichen Unterrichtsanstalten des Reiches unterstehen diese Anstalten
dem Kultusministerium (Ecklesiastikdepartementet).
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