Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 5. Das schwedische Turnen. Einl. von N. Sellén - Medizinische Gymnastik nach dem Lingschen System. Von A. Wide
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482 IV. DAS UNTERRICIITSWESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.
einigen Jahren verstorbenen Dr. Jentzer eingeführt, der für diesen Zweck auch
ein in Schwedens Volksschulen benutztes Handbuch übersetzt hat.
In Japan wurde 1912 eine staatliche Turnschule errichtet, in der die
Ausbildung sich in wesentlichen Teilen auf Lingsche Grundsätze stützt.
In den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist Lings Turnkunst sehr
verbreitet, was in der Hauptsache der von Mrs. Mary Hemenway gegründeten
Normal School of Gymnastics in Boston zuzuschreiben ist; die Mittel zur
Unterhaltung dieser Lehranstalt werden fortdauernd von Mrs. Hemenway gestiftet.
Etwa dreissig Lehrer und Lehrerinnen bestehen jährlich nach einem zweijährigen
Kursus die Prüfung an dieser Schule. Auch schwedische Lehrkräfte ziehen
alljährlich in die grosse transatlantische Republik hinaus.
Die Literatur über das Turnwesen ist wenig umfangreich. Sie
beschränkt sich auf Reglemente, Handbücher, Lehrbücher und Aufsätze
mehr oder weniger zufälligen Charakters. Seit 1874 erscheint eine
Fachzeitschrift, Tidskrift i gymnastik. Die Zeitschrift, die das Organ des
schwedischen Turnlehrervereins ist, erscheint in vier Heften jährlich,
jedes etwa fünf Bogen stark. Sie bringt auch Aufsätze in deutscher,
französicher und englischer Sprache. Auch eine Geschichte des
Gymnastischen Zentralinstituts ist erschienen.
Die medizinische Gymnastik nach dem Lingsclien System.
Die medizinische Gymnastik wird in der ganzen zivilisierten Welt
schwedische medizinische Gymnastik (schwedische Heilgymnastik)
genannt, da man hervorheben will, dass sie auf wissenschaftlicher
Grundlage ruht. Die medizinische Gymnastik ist auch hauptsächlich durch
Schweden ausgebildet worden, vor allem durch Arzte, die an dem
Gymnastischen Zentralinstitut und dem Gymnastisch-orthopädischen Institut
in Stockholm angestellt waren. Das letztgenannte Institut wurde im
Jahre 1822 von Dr. med. Nils Åkerman gegründet und geniesst seit 1827
staatliche Unterstützung; an diesem Institut hat die orthopädische
Gymnastik ihre vornehmste Pflege gefunden.
Neben den beiden staatlichen Einrichtungen verdient die Begründung
der mediko-mechanischen Gymnastik durch Dr. Gustaf Zander im Jahre
1857 (s. u.) und der gynäkologischen Gymnastik durch Major Ture Brandt
im Jahre 1861 als äusserst bedeutungsvoll Erwähnung. Seit dieser Zeit
nennt man die medizinische Gymnastik nach dem Lingschen System oft
manuelle Gymnastik.
Das Gymnastische Zentral institut ist die staatliche
Ausbildungsanstalt für Heilgymnasten; ein zweijähriger Kursus für weibliche, ein
dreijähriger für männliche Schüler berechtigt zur Approbation durch das
Königl. Obermedizinalamt.
Dasselbe gilt für die ähnlich eingerichteten Kurse für weiblische
Teilnehmer an den Instituten von Dr. J. Arvedson in Stockholm seit 1902
und von Hauptmann J. G. Thulin in Lund seit 1911. Zur Aufnahme
in eines dieser drei Institute, die jährlich zusammen ungefähr 100 appro-
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