Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 7. Sport. Von [V. G. Balck] G. Åsbrink
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ALLGEMEINE ÜBERSICHT. 529
südlich von der Dalälv verhältnismässig wenig geübt. Dagegen wurde in den
nördlichen Gebieten der Skilauf stets als wichtiges Beförderungsmittel angewandt,
wobei von den kräftigen Bewohnern dieser Gegenden mitunter grossartige
Leistungen vollbracht wurden. Mit dem überall im Lande neu erwachenden Sportsinn
ist natürlich dieser »Sport der Sporte» überall zu Ehren gekommen, wo sich
Schnee findet. Und die jetzt heranwachsende Jugend übt fleissig den Skilauf,
der bei jung und alt, bei Mann und Weib so beliebt geworden ist, dass er
sogar die anderen Wintersportarten zu verdrängen droht. Auch hier hat der
belebende Einfluss der Konkurrenzen dem Sport zu allgemeinerer Übung und
Entwicklung verholfen. Der »Verein zur Förderung des Skilaufs in Schweden», eine
ausserordentlich lebenskräftige Vereinigung, hat diese Sportart vorwärts gebracht
durch Veranstaltung jährlicher Skirennen in verschiedenen Gegenden und durch
Anstellung von Instrukteuren für die Jugend. Der Verein gibt auch ein
wertvolles Jahrbuch heraus. Jährlich finden mehr als hundert Skirennen statt, und
es gibt bereits eine grosse Anzahl Skiklubs im Lande. Daneben wirkt der
»Schwedische Skibund» für die Verbreitung dieses Sports.
Der Skilauf, der den Menschen dazu erziehen soll, sich bei hohem Schnee
überall in Wald und Feld auf gute Weise durchzuhelfen, über Eisfelder, steile
Abhänge und hohe Berge hinauf und hinunter, hat zwei charakteristische Züge:
Lang- und Dauerlauf und Berglauf mit Sprung. In beiden Arten werden
Konkurrenzen, oft unter Vereinigung beider, veranstaltet. Beim Sprunglauf werden
Sprünge von 30 m Länge und darüber ausgeführt, Man spricht von Sprüngen
bis zu 40 m Länge bei bedeutender Fallhöhe.
Ein anderer Wintersport, der den Ausübern grosses Vergnügen bereitet und
einen eigenartigen Anblick gewährt, ist das Schlittschuhsegeln, das sich in den
letzten Jahrzehnten gleichfalls zu einem wirklichen Sport mit höchst
interessanten Konkurrenzen im Kreuzen u. a. entwickelt hat. Es ist ein eigentümliches
Schauspiel, wenn man auf den Buchten um Stockholm bei guter Eisfläche etwa
50 weisse Segel mit erstaunlicher Geschwindigkeit umeinander jagen sieht. Man
hat einmal bei starkem Winde eine Geschwindigkeit von 50 Knoten (=93 km
die Stunde) geloggt.
Auch Eisjachtsegeln wird, wenn die Buchten von Eis bedeckt sind, von einer
grossen Zahl Sportliebhaber in ausgedehnter Weise betrieben. Nicht selten sieht
man vierzig oder fünfzig schöne Eisjachten auf den grossen Eisflächen in der
Umgebung von Stockholm dahinfliegen. Die Geschwindigkeit ist fast unbegrenzt.
Schlittschuhsegeln und Eisjachtsegeln sind die ganz besonders charakteristischen
Sportarten auf den Buchten um Stockholm; und wohl nirgends in der Welt hat
dieser Sport so zahlreiche Liebhaber und ist durch Klubs so wohlorganisiert wie
in Schweden, vorzüglich in Stockholm.
Rennwolffåhrén ist ein rein schwedischer Wintersport. Der Rennwolf diente
ursprünglich als praktisches Beförderungsmittel auf den Landstrassen; jetzt aber
ist der »Stötting» unter der norrländischen Jugend so verbreitet, dass er einen
gewöhnlichen Ausrüstungsgegenstand darstellt. Er ist sozusagen das Fahrrad des
Winters, und auf fest gefahrenen Wegen bei starker Kälte oder auf Eisflächen,
auf denen der Schnee nicht zu hoch liegt, kann man ziemliche
Geschwindigkeiten erreichen. Auch für diesen Sport bestehen Klubs und werden
Konkurrenzen veranstaltet.
Auch das Rodeln hat sich durch Anlegung von Rodelbahnen zu einem Sport
entwickelt. Eine solche Rodelbahn wird vom »Verein zur Förderung der freien
Spiele bei der Schuljugend» in dem Stockholmer Park Humlegården unterhalten,
wo an schulfreien Tagen die Rodelschlitten nach Tausenden zählen. Auch
Erwachsene beiderlei Geschlechts pflegen das Rodeln, das ein sehr altes und im
gesellschaftlichen Leben beliebtes Wintervergnügen ist. Eine Anzahl vorzüglicher
Rodelbahnen gibt es in der Nähe von Stockholm, so bei Djursholm und Saltsjö-
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