- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
596

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Rechtswissenschaft. Von [Hj. Hammarskjöld] K. G. Westman - Philosophie. Von A. Lagerwall

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IV. DAS UNTERRICIITSWESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.

Stockholm errichtet worden, und die Gesamtzahl der juristischen Professuren in
Schweden beträgt zur Zeit zweiundzwanzig. Von den noch lebenden Autoren
auf dem Gebiet der Rechtswissenschaft seien genannt: I. Afzelius (geb. 1848),
N. Alexanderson (geb. 1875), T. Almén (geb. 1871), C. G. Bergman (geb. 1881),
C. G. E. Björling (geb. 1870), B. H. Dahlberg (geb. 1860), D. Davidson (geb.
1854), C. Delin (geb. 1865), B. Ekeberg (geb. 1880), Th. Engströmer (geb. 1878),
A Ernberg (geb. 1872), Hj. L. Hammarskjöld (geb. 1862), B. Hasselrot (geb.
1862), E. Kallenberg (geb. 1866), B. Kleen (geb. 1841), R. Malmgren (geb. 1875),
C. A. Reuterskiöld (geb. 1870), Hr. Sjögren (geb. 1866), N. Stjernberg (geb. 1873),
G. Thulin (geb. 1865), J. C. IV. Thyrén (geb. 1861), E. Trygger (geb. 1857),
0. Varenius (geb. 1857), Ä’. G. Westman (geb. 1876), K. Wicksell (geb. 1851)
und A. O. Winroth (geb. 1852).

Es dürfte kaum möglich sein, die heutige schwedische Rechtswissenschaft oder
auch nur einen grösseren Teil derselben auf eine bestimmte ausländische oder
einheimische Schule zurückzuführen. Sicher ist jedoch, dass die idealistische
Philosophie, welche, von mehreren schwedischen Gelehrten vorbereitet und
ausgearbeitet, durch Boström ihren Höhepunkt erreichte, in den letzten Jahrzehnten auch
auf die Rechtswissenschaft grossen Einfluss ausgeübt hat.

Philosophie.

Zu einem wirksamen Faktor in dem Kulturleben Schwedens wurde die
Wissenschaft der Philosophie erst während des 17. Jahrhunderts durch die
Verpflanzung des Cartesianismus auf schwedischen Boden. Hier begegnete
diese neue Richtung einem heftigen Widerstand von Seiten des mit
scholastischem Aristotelismus gewaffneten theologischen Eifers für die reine Lehre,
erkämpfte sich aber schliesslich doch den Sieg. Der Hauptkämpfer für den
Cartesianismus in der Zeit dieses Streites war J. Bilberg (1646—1717). Der
Meinungsaustausch fand in akademischen Dissertationen oder in Thesen und
Disputationen hierüber statt. Eine solche Form nahmen während des grösseren Teiles
des 17. und 18. Jahrhunderts fast alle Behandlungen philosophischer
Fragen in Schweden an; selten kam es zu umfassenden und selbständigen
Untersuchungen. Als die bemerkenswerteste Persönlichkeit der schwedischen
Philosophie in diesem Zeitabschnitte ist A. Rydelius (1671—1738) zu nennen,
dessen Bemühungen auf eine Vermittlung zwischen der orthodoxen Theologie und dem
Cartesianismus hinausliefen. Später erhielt in Schweden auch die
Leibniz-Wolff-sche Philosophie einen denkwürdigen Repräsentanten in N. Wallerius (1706—64).

Der nächste Entwicklungsabschnitt fällt wesentlich mit der gustavianischen
Ära zusammen, als unter überwiegend englischem und französischem Einfluss
einige der führenden Geister auf dem Gebiete der schönen Literatur die
Aufklärungsphilosophie jener Zeit darstellten und bearbeiteten. Wir verzeichnen hier
die Namen J. H. Kellgren (1751—95), K. G. af Leopold (1756—1829), T.
Thorild (1759—1808) und K. A. Ehrensvärd (1745—1800). Mit D. Boethius (1751
—1810), einem Denker mehr streng wissenschaftlicher Richtung, wurde die
Kantische Philosophie, allerdings unter heftigen Angriffen seitens der Verfechter
des »gesunden Menschenverstandes», in Schweden eingeführt. Und der Kantianismus
seinerseits schuf den grossen, idealistischen Konstruktionssystemen Deutschlands,
Fichtes, Schellings und Hegels, Eingang. In Schweden wird diese Spekulation
vor allem von dem scharfsinnigen und genialen B. Höijer (1767—1812)
repräsentiert (sein bekanntestes Werk »Den filosofiska konstruktionen» findet sich
auch in deutscher Übersetzung). Höijer hat mit einer gewissen Selbständigkeit
die gesamte, von Kant herstammende, idealistische Ideenentwicklung seiner Zeit
durchlebt und verarbeitet und dieselbe in eine Form gebracht, die die engste
Verwandtschaft mit dem Fichteanismus besitzt. Bei dem Dichter /’. D. A. At-

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