Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Physik. Von P. G. D. Granqvist
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IV. DAS UNTERRICIITSAVESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.
G. G. Hällström (1775—1844; Professor an der Hochschule in Åbo) ist durch
seine wertvollen Untersuchungen über die Volumzunahme der Körper bei
Erwärmung bekannt.
Mit dem 19. Jahrhundert tritt auch in Schweden die physikalische
Wissenschaft in ihre Blüteperiode ein. F. Rudberg (1800—39) gewann durch eine
Reihe wichtiger Experimentaluntersuchungen Berühmtheit. Von diesen mögen
besonders seine kristalloptischen Untersuchungen, Verbesserungen in der
Konstruktion und Kalibrierung des Thermometers, seine Entdeckung doppelter
Schmelzpunkte bei gewissen Metallegierungen und seine Untersuchungen über
die Dilatation der Gase, besonders die Bestimmung des Dilatationskoeffizienten für
Luft, genannt werden. — A. F. Svanberg (1806—57) hat u. a. die
elektromotorische Kraft bei den Wismut- und Antimonkristallen untersucht und einige
sinnreich erdachte Apparate konstruiert und beschrieben, nämlich einen elektrischen
Duplikator, seinem Prinzip nach Vorläufer der Holz’schen sog.
Influenzmaschine, und einen galvanischen Differentialthermometer, der sich nur in der
technischen Ausführung von dem jetzt allgemein angewandten Bolometer des
Amerikaners Langley (für Untersuchungen über strahlende Wärme) unterscheidet.
A. J. Ängström (1814—74) ist einer der bedeutendsten Naturforscher der
Universität in Uppsala. Schon im Jahre 1853 entwickelte er mehrere
Grundsätze der Spektralanalyse und legte unter anderem dar, dass »ein Körper in
glühendem Zustande gerade diejenigen Lichtarten aussenden muss, die er bei
gewöhnlicher Temperatur absorbiert», wodurch er einer der bedeutendsten
Begründer der Spektralanalyse geworden ist. Von seinen übrigen Arbeiten
können sein Atlas über das Sonnenspektrum, der lange Zeit die Norm für alle
Wellenlängenbestimmungen abgab, seine kristalloptischen Untersuchungen und seine
Untersuchungen über das Spektrum des Nordlichts genannt werden. Dazu führte
er nach einer höchst sinnreichen Methode Beobachtungen über das
Leitungsvermögen von Körpern für die Wärme aus. — E. Edlund (1819—88)
arbeitete eine neue Theorie für die elektrischen Phänomene aus, indem er ebenso
wie Franklin ein elektrisches Fluidum annahm, das er mit dem Lichtäther
identifizierte. Die elektro-dynamischen Phänomene versuchte er durch die Strömung des
Äthers zu erklären. Von seinen zahlreichen Experimentaluntersuchungen
mögen besonders erwähnt werden seine Arbeiten über Extraströme, über die
Wärmewirkungen der Induktionsströme, über die sog. unipolare Induktion, durch die er das
Nordlicht sowie die atmosphärische Elektrizität zu erklären versuchte, über die
Entladungsphänomene in verdünnten Gasen, die ihn in Übereinstimmung mit seiner
Theorie zu der Annahme, dass der leere Raum ein guter Leiter für die Elektrizität
sei, führten. Er hat ferner die elektromotorische Kraft in dem elektrischen
Lichtbogen entdeckt, die Wärmeentwicklung bei der Volumenveränderung der
Metalle untersucht, durch Dilatationsversuche das mechanische
Wärmeäquivalent zu bestimmen versucht und schliesslich die Eisbildung im Meere
studiert. — T. R. Thalén (1827—1905) hat von grosser Genauigkeit zeugende
Untersuchungen auf dem Gebiete der Spektralanalyse ausgeführt und war A. J.
Ängström’s Mitarbeiter bei dessen Arbeiten auf demselben Gebiete. Der
Magnetismus war gleichfalls Gegenstand mehrerer Arbeiten Thaléns; so hat er u. a.
wichtige Beiträge zur Kenntnis der erdmagnetischen Verhältnisse in Schweden
sowie Methoden zur Untersuchung von Eisenerzfeldern geliefert. — K.
Ängström (1857—1910) hat seine wissenschaftliche Tätigkeit beinahe
ausschliesslich dem Studium der Wärmestrahlung und den damit zusammenhängenden
Fragen gewidmet. Besonders umfassend und von grundlegender Bedeutung sind
seine Arbeiten über die Sonnenstrahlung gewesen, für deren Messung er ein
Instrument, das sog. Pyrheliometer, konstruiert hat. Dieses Instrument, das
grosse Verbreitung gefunden hat, wurde 1905 als Standardinstrument für die
Messung der Sonnenstrahlung auf einer Versammlung der »International Union for
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