Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Physik. Von P. G. D. Granqvist - Chemie. Von H. G. Söderbaum
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IV. DAS UNTERRICIITSAVESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.
Nobelpreis erhalten hat; G. Lundquist (geb. 1841; früher Professor in Uppsala:
Wärme und Licht); J. R. Rydberg (geb. 1854; Professor in Lund;
Spektralanalyse); C. Mebius (geb. 1854; Elektrizitätslehre); V. Garlheim-Gyllenskiöld
(geb. 1859; Erdmagnetismus); E. Solander (geb. 1862; Erdmagnetismus); P. G.
D. Granqvist (geb. 1866; Professor in Uppsala; Elektrizitätslehre); C. Benedicks
(geb. 1875; Professor an der Stockholmer Hochschule; Siderologie) und A. J. H.
Koch (geb. 1878; Optik). Schliesslich sei Oberingenieur G. Daten (geb. 1869)
erwähnt, der im Jahre 1912 für seine Erfindung von selbstwirkenden Regulatoren,
welche in Verbindung mit Gasaccumulatoren zur Beleuchtung von Leuchtfeuern
und Leuchttonnen angewendet werden, den physikalischen Nobelpreis erhalten hat.
(Vgl. urrter Gas und Azetylen.)
Chemie.
Solange in Schweden jede Gelegenheit zum Unterricht in der Chemie fehlte,
fand diese Wissenschaft im Lande nur wenige und vorübergehende Jünger.
In demselben Masse wie( während der Grossmachtzeit die Berührung mit dem
übrigen Europa lebhafter wurde, steigerte sich auch der Sinn für chemische
Forschung und die Erkenntnis des Wertes derselben. Während der Freiheitszeit
mit ihrem Interesse für die Förderung der Gewerbe befleissigten sich
insbe-sonders die Forscher und Vertreter des Bergbaus chemischer Studien. Von
älteren chemischen Forschern sind zu nennen: J. Kunkel (1630—1703, aus
Rendsburg berufen), welcher die bisher geheimgehaltene Methode zur Herstellung
des Phosphors entdeckte und bekanntmachte sowie mehrere chemisch-technische
Erfindungen machte, besonders betreffs der Glasherstellung (Knochenglas,
Goldrubin). — U. Hjärne (1641—1724), der den Anstoss zur Untersuchung und
Verwertung schwedischer Mineralwässer gab, die Ameisensäure näher beschrieb
sowie die Gewichtszunahme der Metalle bei Verkalkung beobachtete und zu
erklären versuchte. Auf seinen Vorschlag liess Karl XI. 1685 in Stockholm
ein Laboratorium einrichten, wo auf Staatskosten Versuche angestellt wurden,
besonders für Rechnung des Bergkollegiums. Hjärne wurde selbst Vorsteher
für dieses Institut, eines der ersten, mit Staatsmitteln ausgerüsteten, Laboratorien,
die man kennt. —• G. Brandt (1694—1768), der Entdecker des Kobalts, und
H. T. Scheffer (1710—59), bekannt durch seine Untersuchungen über das Platin.
Die Errichtung des ersten schwedischen Lehrstuhles für Chemie, in Uppsala
1750, leitet eine neue Periode ein, gekennzeichnet durch ein mehr planmässiges
und streng wissenschaftliches Studium der Chemie. Die ausgesprochen praktische
Richtung der vorhergehenden Epoche macht sich im Anfang auch während dieser
Zeit bemerkbar, bis gegen Mitte der Periode auch die reine Chemie Vertreter
ersten Ranges erhält. Die phlogistische Anschauung beherrscht die theoretische
Behandlung der Wissenschaft. Ein charakteristischer Zug ist der Fleiss, der
der Entwicklung der Lötrohranalyse gewidmet wird.
Unter den chemischen Forschern verdienen genannt zu werden der Grundleger
der landwirtschaftlichen Chemie J. G. Wallerius’ (1709—85), der Entdecker des
Nickels A. F. Cronstedt (1722—65) sowie die ersten Grössen der schwedischen
chemischen Wissenschaft, Bergman und Scheele. — T. O. Bergman (1735—84)
legte den Grund zur jetzigen Reagenzlehre und zur qualitativen Analyse auf
nassem Wege; auch führte er wichtige Vorarbeiten für die quantitative Analyse
aus. Er erfand die Methode, unlösliche Stoffe durch Schmelzen mit
Alkalikarbonat zu analysieren, erweiterte das Anwendungsgebiet der Lötrorchemie,
versuchte den Grad des gegenseitigen chemischen Vereinigungsbestrebens der Körper
durch eine grosse Anzahl, von seinen Zeitgenossen hochgeschätzter, sog.
Verwand tschaftstabellen auszudrücken; wies die sauren Eigenschaften der Kohlensäure
und ihr Vorkommen in der Atmosphäre nach; stellte die Ursachen des Unter-
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