- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
667

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Chemie. Von H. G. Söderbaum

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

CHEMIE.

667

die Kenntnis der Lötrohranalyse ausserhalb Schwedens, gab ein ausführliches
Lehrbuch der Chemie heraus und übte eine ausgedehnte kritische Tätigkeit,
speziell durch seine Jahresberichte der Chemie 1821—1847, aus.

Unter den weiteren Forschern dieser Periode seien genannt: A. G. Eheberg
(1767—1813), der Entdecker des Tantals; N. G. Sefström (1787—1845), der
Entdecker des Vanadiums; J. A. Arfvedson (1792—1841), ein fleissiger
Mineralanalytiker und Entdecker des Lithiums; endlich K. G. Mosander (1797—1858),
der vier neue Elemente, Lantan, Didym, Erbium und Terbium, entdeckte.1

Nach der Berzeliusschen Periode ging die chemische Forschung anfangs in
der von dem Meister eingeschlagene Richtung fort, ziemlich unberührt von der
durchgreifenden Umwälzung, welche zur selben Zeit innerhalb der Chemie auf
dem Kontinent stattfand. L. F. Svanberg (1805—78) bestimmte die
Atomgewichte mehrerer Elemente und entdeckte die Molybdänphosphorsäure. N. J.
Berlin (1812—91) führte die erste genauere Bestimmung des Atomgewichts des
Chroms aus und übte eine umfassende Tätigkeit als Lehrbuchverfasser aus.2
V. Eggertz (1817—89) arbeitete wertvolle Methoden zur Prüfung von Eisen und
Eisenerzen aus. H. von Post (1822—1911) erwarb sich als Lehrer und
Schriftsteller bedeutende Verdienste um das Studium der landwirtschaftlichen Chemie
in Schweden. K. V. Blomstrand (1826—97) suchte einen Ausgleich zwischen
Berzelius’ System und der »modernen Chemie» durch Herleitung der letzteren
als eine Konsequenz der ersteren herzustellen und bereitete dadurch einer neuen
Auffassungsweise den Weg. Er trug auch wirksam zur Erledigung der Frage
über den Vereinigungswert der Elemente bei.

Während der letzten Jahrzehnte ist die schwedische Chemie immer
vollständiger aus ihrer, während der Zeit gleich nach dem Tode Berzelius’
zustandegekommenen, Absonderung herausgetreten und hat auf einer grossen Anzahl
verschiedener Gebiete sehr bedeutungsvolle Leistungen in der chemischen
Forschung aufzuweisen. F. L. Ekman (1830—90), Hydrograph, untersuchte die
Vorgänge bei der Schwefelsäurefabrikation und arbeitete Methoden für die
Wasseranalyse aus. A. Nobel (1833—96) erfand das Dynamit und das nach ihm
benannte rauchfreie Pulver. L. F. Nilson (1840—99) führte umfassende
Untersuchungen über »gepaarte» Platin Verbindungen und über die seltenen Erdarten
aus, entdeckte das Skandium, bestimmte die Atomgewichte und Vereinigungswerte
mehrerer Elemente und gab zahlreiche Schriften zur analytischen Chemie heraus;
später widmete er sich der Agrikulturchemie und veröffentlichte auf diesem
Gebiete wichtige Arbeiten über den Fettgehalt der Kuhmilch, den Nährwert der
schwedischen Futtermittel, über Rübenbau, Düngemittel u. a. P. T. Cleve (1840
—1905) führte wichtige Arbeiten über ammoniakalische Metallverbindungen,
Naphtalinderivate und seltene Erdarten aus, unter welch letztgenannten er zwei
neue Elemente, Holmium und Thulium entdeckte. Von E. Berglund (1846—87)
rühren wertvolle Untersuchungen über Amido- und Imidosulfonsäure sowie
analytische Arbeiten her. J. A. Bladin (1856—1902) erwarb sich einen Namen
durch seine Synthesen eigenartiger organischer Verbindungen zwischen
Kohlenstoff und Stickstoff in geschlossener Bindung (Triazole und Tetrazole).

Von jetzt lebenden schwedischen Gelehrten, welche auf Grund ihrer
Tätigkeit oder Stellung als Vertreter der chemischen Forschung Schwedens anzusehen
sind, mögen in der Reihenfolge ihres Alters genannt werden: O. Hammarsten
(geb. 1841, physiologische Chemie); A. G. Ekstrand (geb. .1846, organische und

1 Auf eine Tatsache, die für die grosse Rolle, welche die schwedische Forschung für
die Entwicklung der Chemie gespielt hat, bezeichnend ist, möge hier hingewiesen werden.

Von der gesamten Anzahl Elemente, die bisher bekannt sind, d. h. ungefähr 75, sind
nicht weniger als 20 von schwedischen Chemikern entdeckt worden. — 2 N. J. Berlins
Tätigkeit im Dienste der Volksbildung darf nicht vergessen werden. Seine allbekannte
> Naturlehre», auch in mehrere fremde Sprachen übersetzt, ist epochemachend gewesen.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:14:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/schwed13/1/0691.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free