Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Wissenschaftliche Reisen. Geographie. Von O. Nordenskjöld
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IV. DAS UNTERRICIITSAVESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.
und König Karls Land 1898 und nach der Ostküste Grönlands 1899, während
welch letzterer Fahrt der tiefe Franz Josephsfjord und ein neu entdeckter grosser
Fjordkomplex südlich von diesem, der König Oscarsfjord, kartiert und ein
bedeutendes wissenschaftliches Material eingesammelt wurde; ferner die
Gradmessungsexpedition nach Spitzbergen, die in Arbeitsgemeinschaft mit einer russischen
Expedition in den Jahren 1898—1902, auf schwedischer Seite unter Leitung
zuerst von E. Jäderin (geb. 1852), dann von G. De Geer (geb. 1858), stattfand.
Von Unternehmungen etwas geringeren Umfanges mögen hier angeführt werden:
A. E. Nordenskiölds erste, erfolgreiche Expedition nach Grönland 1870, die
Fahrten nach Spitzbergen von Nathorst, De Geer und A. Hamberg (geb. 1863),
die meteorologische Überwinterungsexpedition nach Spitzbergen 1882—83 unter
Leitung von N. Ekholm (geb. 1848), G. Nordenskiölds (1868—95)
Forschungsfahrt in dasselbe Gebiet 1890, Expeditionen nach Grönland von G. Kolthoff
(geb. 1845) und O. Nordenskjöld (geb. 1869), nach Beeren Eiland 1899 von
J. G. Andersson (geb. 1874) und eine neue Expedition nach dem Eisfjord auf
Spitzbergen unter G. De Geer 1908, wozu ferner nicht wenige Forschungsfahrten
zu mehr spezieller Zwecken nach Spitzbergen und Grönland kommen.
Im Jahre 1895 trat S. A. Andree (1854—97?) mit dem kühnen Plan hervor,
mittelst Luftballons den Nordpol zu erreichen, ein Plan, der sich auf seine
Beobachtungen über die Lenkbarkeit von Ballons mittels Schleppleinen, die er
auf mehreren Ballonfahrten gemacht hatte, gründete. Zu diesem Zweck wurde
1896 eine grössere Expedition nach Spitzbergen ausgerüstet, eine Ballonhalle
auf der Däneninsel aufgeführt, aber erst im folgenden Jahre am 11. Juli 1897
gelang es Andree, an Bord seines Ballons »Ornen» (Adler) und mit zwei
Begleitern nach dem Pol hin abzusegeln. Seit dieser Zeit hat man über seine
Expedition keine anderen sicheren Nachrichten gehabt als die, welche teils durch
einige ausgeworfene Schwimmbojen, teils durch eine nördlich von Spitzbergen
angetroffene Brieftaube, die eine Depesche des Inhaltes mit sich führte, dass
der Ballon am 13. Juli mittags 82° 2’ nördlicher Breite und 15° 5’ östlicher
Länge erreicht hatte, mitgeteilt worden sind. Alle Nachforschungen nach der
Expedition haben sich leider als resultatlos erwiesen. Andrées Fahrt verdient
indessen Bewunderung nicht nur wegen ihrer genauen Projektierung und ihrer
Kühnheit, sondern auch weil sie faktisch gezeigt zu haben scheint, dass der
Ballon sich schon damals im Dienste der Polarforschung anwenden liess, obgleich
in diesem Fall ein Unglück wahrscheinlich später auf dem Rückwege nach Europa
eingetroffen ist.
Die allermeisten schwedischen Polarfahrten sind durch die Freigebigkeit dafür
interessierter Privatleute zustande gekommen; von solchen Mäzenen, die hierin
mehr als andere ausgerichtet haben, mögen besonders König Oscar II. und Oscar
Dickson (1823—97) genannt werden.
Auch auf die südlichen Poiargegenden haben sich die Forschungen der
Schweden erstreckt. O. Nordenskjöld führte 1901—04 eine Expedition nach dem
westantarktischen Gebiet, südlich von Südamerika, wo eine Abteilung an Land
gesetzt wurde und zwei Jahre lang überwinterte, während die Arbeiten vom
Fahrzeug aus unter J. G. Anderssons Leitung fortgesetzt wurden. Vom Schiffe
aus sowie während mehrerer langer Schlittenfahrten wurden unbekannte
Küstenstrecken kartiert, und die wissenschaftlichen Resultate waren bedeutend, vor
allem die geologischen Beiträge zum Verständnis der Entwicklungsgeschichte
des antarktischen Weltteils. Das Fahrzeug wurde während des zweiten Sommers
vom Eise zerdrückt, die Teilnehmer aber wurden von einer argentinischen
Entsatzexpedition gerettet, während eine von Schweden entsandte Hülfsexpeditiou erst
später dort anlangte.
In Asien ist die schwedische Forschungsarbeit vor allem durch Sven Hedins
(geb. 1865) grossartige Reisen repräsentiert worden. Nach ein paar kürzeren
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