- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
753

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Soziale Bewegungen - 1. Arbeiterfragen und Sozialpolitik - Eigenheimbewegung. Von A. Molin - Kosten der Lebenshaltung. Von E. Sjöstrand

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KOSTEN DER LEBENSHALTUNG. 753

Die Lage auf dem Lande, oft ganz isoliert von dichter bevölkerten
Ortschaften, machte es für den Hüttenbesitzer zu einer Notwendigkeit, für
die Wohnungen seiner Leute Sorge zu tragen. Die Lösung des Problems
war indes nicht schwierig. Baumaterialen und Arbeitskosten erforderten
nicht viel Geld, und der Baugrund war Eigentum der Hütte.

Noch heute spielen diese auf dem Lande gelegenen industriellen
Anlagen sowohl der Zahl wie der Bedeutung nach eine grosse Rolle. Die
guten Traditionen, welche durch die alten Arbeiterwohnungen derselben
repräsentiert werden, lassen sich, wie es scheint, glücklicherweise auch unter
modernen Verhältnissen weiterführen. Viele industrielle Werke legen
ein grosses Interesse für eine zweckentsprechende Befriedigung der
Wohnungsbedürfnisse ihrer Arbeiter und für die Eigenheimbewegung als ein
Mittel hierzu an den Tag. Die finanzielle Stärke, welche in der Regel
jenen Eigenheimbewegungen Halt verleiht, ermöglicht ein Erproben
verschiedener Wege, ein Vorzug, der für private Erbauer von Eigenheimen
mit beschränkten Geldmitteln begreiflicherweise wegfiele.

Von den auf die oben beschriebene Weise entstandenen
Eigenheimanlagen sind als bedeutend und vorbildlich zu erwähnen: Huskvarna und
Limhamn, beide älteren Datums; ferner von neueren und moderneren die
Kolonien der verschiedenen industriellen Anlagen von Stora Kopparbergs
Bergslag, die von Sandviken, bei den Bergwerken in Grängesberg,
Malmberget und Kiruna, bei den Åtvidaberger Fabriken in Östergötland, bei
den Jonsereder Fabriken in der .Nähe von Gotenburg u. a. m.

Die in diesem Abschnitt behandelten Bestrebungen sind indes nur ein
Kennzeichen des immer stärker werdenden Interesses, das man in den
letzten Jahren in Schweden von verschiedenen Gesichtspunkten,
wirtschaftlichen. gesellschaftlichen und gesundheitlichen, aus der
Wohnungsfrage der weniger bemittelten Klassen überhaupt zugewandt hat.

Kosten der Lebenshaltung.

Jede Periode industriellen und kommerziellen Aufschwungs pflegt von
Klagen über die steigenden Kosten der Lebenshaltung begleitet zu sein.
Ein Aufschwung auf wirtschaftlichem Gebiet ist nämlich gleichbedeutend
mit Steigerung der Warenpreise, die zwar den Unternehmungen einen
höheren Reingewinn bringt. Produktionserweiterungen, Begründung
neuer Fabrikationszweige etc. ermöglicht, gleichzeitig aber die Kaufkraft
des Geldes mindert und infolgedessen für Personen mit festen
Geldeinnahmen die Existenzbedingungen herabdrückt. In der ’Tat haben die
grossen Veränderungen, denen der Geldwert im Laufe der Zeiten infolge der
Schwankungen in der Gewinnung der Edelmetalle unterworfen gewesen
ist, empfindliche Störungen der Existenzbedingungen, namentlich in den
breiten Schichten der Bevölkerung, zur Folge gehabt. So hatte bekanntlich
die ausserordentliche Preissteigerung, die der Entdeckung der Gold- und

48—130177. Schweden. 1.

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