- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt - 1. Ackerbau. Von H. Juhlin Dannfelt

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DIU ABHÄNGIGKEIT DKR LANDWIRTSCHAFT VON DEN NATURVERHÄLTNISSEN. 3i)

schädigt. Die Verteilung der Niederschläge wechselt jedoch in den
verschiedenen Teilen des Landes. Die hochgelegenen Teile von Süd- und
Mittelschweden sind im ganzen genommen und auch während des Vorsommers am
regenreichsten, danach kommt die Westküste, während die Ostseeküste und die
Umgebungen der grossen Seen regenärmer sind, besonders während des für die
Entwicklung der Kulturen wichtigen Vorsommers. Die Unzuträglichkeiten
regnerischer Witterung während der Erntezeit werden in den Küstengegenden
dur-;h-den herrschenden Wind beträchtlich vermindert, und demzufolge ist die
Witterung sowohl während des Vor- wie während des Nachsommers günstiger an der
Westküste des Landes als in den übrigen Teilen des Landes.

Diese Verhältnisse liefern bis zu einem gewissen Grade eine Erklärung für
die verschiedene Gestaltung der Landwirtschaft im Lande im allgemeinen und
in seinen verschiedenen Teilen. So ist die niedrige Niederschlagsmenge während
des Vorsommers einer der Gründe des niedrigen Ertrags der Futterwiesen und
der geringen Neigung bei den Landwirten, den Boden zu Naturwiesen und
vieljährigen Kunstwiesen anzuwenden, die verhältnismässig reichliche Feuchtigkeit
erfordern. Mit dem trockneren Vorsommerklima in den östlichen Küstengegenden
Mittel- lind Südschwedens und in den Mälarprovinzen hängt es auch zweifellos
zusammen, dass das Wintergetreide, das verhältnismässig weniger unter
Vorsommerdürre leidet, dort in grösserer Ausdehnung gebaut wird als im Inneren des
Landes und an der Westküste, wo grössere Vorsommerniederschläge den
Sommergetreidebau begünstigen.

Was schliesslich den Wärmegrad der Luft und der Erde betrifft, so ist es
klar, dass dieser von grosser Bedeutung für die Wahl der anzubauenden
Pflanzen und ihren Ertrag in einem Lande ist, in dem man, wie in Schweden,
mit einer so kurzen Wachstumszeit zu rechnen hat. Im grossen und ganzen ist
die durchschnittliche Temperatur niedriger und der Sommer kürzer, je nördlicher
und höher über dem Meere ein Ort belegen ist. Die Verteilung des Landes im
Verhältnis zum Meere bedingt aber gewisse Abweichungen von dieser
allgemeinen Regel. So sind, infolge der rascheren Erwärmung des Landes als des
Wassers, die inneren Teile des Landes wärmer als die Küste während des Frühlings
und Vorsommers, und der Pflanzenwuchs in den Ostseegegenden hat daher
während dieser Jahreszeit sowohl gegen Trockenheit als gegen kalte Witterung zu
kämpfen. Während des Hochsommers gleicht sich die Temperatur über das
ganze Land hin aus, und von der zweiten Hälfte des Monats August an
gestaltet sich das Verhältnis entgegengesetzt dem während des Frühlings herrschenden,
indem die im Vergleich mit dem Festlande langsamere Abkühlung des Wassers
den Küstengegenden ein milderes Herbstklima verleiht, als es die inneren Teile
des Landes geniessen. In höchstem Grade machen sich diese Verhältnisse auf
Gottland geltend. Auch diese Umstände tragen dazu bei, dem Wintergetreidebau
in den Ostseegegenden den Vorzug zu geben, da die Winterbeständigkeit dieser
Getreidearten durch langdauernde, milde Herbste begünstigt wird.

Besonders in gewissen Teilen des Landes wird die eben angedeutete
regelmässige Wärmeverteilung durch plötzliche Störungen in der Form von
Nachtfrösten unterbrochen, die den Pflanzenwuchs schädigen können. Während des
Vorsommers erstreckt sich ein Frostgebiet von Schonen an über das
smäländisch-västgötische Hochland hinauf bis zum nördlichen Uppland hin, und innerhalb
dieser Gegenden richten Nachtfröste im Mai und Juni Schaden an jungem
Sommergetreide, eben entsprossenen Hackfruchtpflanzen und ganz besonders dem
Winterroggen während seiner empfindlichen Blüteperiode an, während in
Nordschweden der rasch eintretende Frühling im allgemeinen nicht durch
Nachtfröste gestört wird. Im Nachsommer und Herbst sind dagegen Norrland bis
herunter zum nördlichen Uppland und die höher belegenen Teile in den übrigen
Provinzen, besonders die sumpfigen Gegenden, frühen Frösten ausgesetzt, die

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