- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt - 2. Viehzucht - Pferdezucht. Von J. B. Hedelin - Renntierzucht. Von E. Bergström

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)

RENNTIERZUCHT.

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geboten, einen Überblick zu erhalten über die Stellung der Pferdezucht in den
verschiedenen Teilen des Landes.

Jährliche Pferdeausstellungen werden in Stockholm, Norrköping und Malmö,
an sämtlichen Orten im Frühling, abgehalten.

Die Leitung der Pferdezucht liegt in Händen der Gestütoberdirektion die aus
einem Vorstand, zwei Mitgliedern und einem Schriftführer besteht, und die ihren
Sitz in Stockholm hat.

Ausserdem dass der Bedarf an Zuchttieren gedeckt wird, bringt Schweden
eine hinreichende Anzahl Pferde für den eigenen Gebrauch hervor und hat sogar noch
einen Teil für den Export übrig. Trotzdem ist nicht alles gut bestellt um die
Pferdezuchtverhältnisse des Landes. Beunruhigend ist der immer noch fortgesetzte
Import von Zuchttieren. Es gilt nunmehr, nachdem wir herausgefunden haben,
welche Typen wir brauchen und mit welchen wir arbeiten sollen, die Zucht mit
Rücksicht auf eben diese zu beschränken und zu befestigen.

Renntierzucht.

Eine von der sonstigen Viehzucht ganz abweichende Art von Haustierzucht
ist die in den nördlichen Teilen des Landes betriebene Renntierzucht.
Ursprünglich von den Lappen begonnen und von ihnen allein betrieben, ist die
skandinavische Renntierzucht der westlichste und entwickeltste Ausläufer eines
Erwerbszweiges, der im ganzen nördlichen Asien und Europa zum Haupterwerb
einer grossen Menge verschiedener Nomadenvölker wurde. Jetzt wird die
Renntierzucht in Schweden, wegen des’ oft bedeutenden ökonomischen Gewinns, den
dieselbe mit sich bringt, ausser von den Lappen, auch von vielen ansässigen
Schweden und ganz besonders von Finnen betrieben, für welche dieselbe oft einen
sehr wichtigen Nebenerwerbszweig ausmacht.

Bei der schwedischen Renntierzucht unterscheidet man im grossen ganzen nur
zwei Arten, nämlich die Hochgebirgsrenntierzucht und die Waldrenntierzucht.
Diese beiden Arten sind dadurch entstanden, dass die Renntiere in Schweden
zwei biologisch verschiedenen Gruppen, denen der Gebirgsrenntiere und der
Waldrenntiere, angehören. Die ersteren zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich im
Sommer im Hochgebirge und nur im Winter in den Wäldern aufhalten, während
die letzteren imstande sind, das ganze Jahr in den Waldgegenden auszuhalten.
Die Gebirgsrenntierzucht wird deshalb in der Weise betrieben, dass die
Renntiere auf die Gebirge hinaufgeführt werden, wo dieselben auf Gebirgswiesen und
Schneefeldern die nötige Weide und Schutz gegen Mücken und Dasselfliegen
finden. Es kommt vor, dass die nötige Weide und der Schnee auf der
schwedischen Seite des Grenzgebirges fehlen, und in diesem Falle müssen dann die
Renntiere nach Norwegen, oft bis an die Küste ziehen. Gegen den Herbst
ziehen die Renntiere wieder von den Bergen herunter und weiden während des
Winters in den Nadelwäldern, vorzüglich auf den weiten Kiefernheiden, wo
sie unter dem Schnee ihr Winterfutter suchen, das fast ausschliesslich aus
Flechten (Renntiermoos) besteht. In einigen Gegenden, z. B. in Västerbotten und dem
nördlichen Jämtland, müssen die Renntiere bis nach dem Bottnischen Meerbusen
und dessen Inseln gehen, in anderen wiederum, z. B. im südlichen Jämtland,
in Härjedalen und Dalarne, gehen sie nur einige Meilen östlich von den
Som-merweiden. Die Gebirgsrenntierzucht wird ununterbrochen vom nördlichsten
Karesuando in Norrbotten bis an die Nordspitze von Idre in Dalarne
betrieben. Ausgeübt wird die Gebirgsrenntierzucht tatsächlich nur von Lappen,
wenn auch ein grosser Teil der Tiere Eigentum von Bauern ist.

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