- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt - 4. Öffentliche und private Anstalten zur Förderung der Landwirtschaft. Einl. von V. Flach - Samenkontrollanstalten. Von A. Vilke - Die Saatfrage. Von Hj. Nilsson

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die saatfrage.

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zur Unterstützung derjenigen Samenkontrollanstalten, die von
Landwirtschaftskammern oder Provinziallandtagen Beiträge in mindestens derselben Höhe wie der
vom Staate gewährte erhalten und sich den von der Regierung festgestellten
Vorschriften unterwerfen, zur Verfügung gestellt. Die jetzt geltende, von der
Kgl. Landwirtschaftlichen Direktion ausgefertigte Instruktion für schwedische
Samenkontrolle datiert vom 26. Juni 1900; in kurzem dürfte jedoch eine neue
Instruktion mit besonderen Regeln für Samenkontrolluntersuchungen zu
erwarten sein, die in geeigneten Teilen auch in Dänemark und Norwegen zur Anwendung
kommen wird. Die Gesamtanzahl der in schwedischen Samenkontrollanstalten
ausgeführten Analysen betrug im Jahre 1911 17 748, während die Plombierung 6 603 028
kg in 79 517 Säcken umfasste. In demselben Jahre wurden an Zuschüssen aus
öffentlichen Mitteln, ausser den obengenannten 10 000 Kr vom Staate, 16 610
Kr von Provinzialinstitutionen erhalten.

Die Saatfrage.

Mit dem Ausgange der 1870er Jahre begann für den Pflanzenbau der
schwedischen Landwirtschaft ein neuer Zeitabschnitt. Der umfassende Export von
Getreide, der während der letzten Jahrzehnte die Haupteinnahmequelle der
Landwirte ausgemacht hatte, fing nun an, unter dem Drucke eines steigenden
Vorrats von billigerem Getreide aus überseeischen Ländern auf dem europäischen
Markt allmählich zu stocken. Dadurch wurde in erster Linie eine Verschiebung
der Produktion auf das Gebiet der Viehzucht und des Molkereibetriebes hin
bewirkt, in zweiter Linie aber auch ein Bestreben, durch Ausnutzung der zu jener
Zeit fleissig besprochenen Vorteile des nördlicheren Klimas einen neuen Export
von Getreide und Samen als Aussaat für südlichere Länder zur Entwicklung zu
bringen. In Wort und Schrift, auf besonderen Saatkongressen und
Ausstellungen wurde diese Frage mit grossem Eifer erörtert, lokale Saatzucht- und
Saatvereine wurden gegründet und Probesendungen versuchsweise nach den meisten
Ländern Europas abgegeben.

Diese ergaben indessen ein ganz anderes Resultat, als man berechnet hatte,
und es wurde somit klar, dass man sich zuerst ein besseres Material in
ergiebigeren Sorten verschaffen musste, ehe man Aussicht haben könnte, auf dem
Saatmarkt des Kontinents den Wettbewerb aufnehmen zu können. Zwecks Lösung
dieser Aufgabe wurde nun der Svalöver Verein gegründet, der dann die ganze
Saatfrage in einer Weise vorwärtsgebracht hat, wie es anfangs wohl niemand
erwartet hatte.

Indessen traten nach und nach neue Verhältnisse ein, die noch einmal eine
Sammlung um die Saatfrage verlangten und zur Gründung neuer Saatvereine
mit einer beschränkteren Aufgabe führten. Mit einem zunehmenden Import
von Rotkleesamen in den gewöhnlichen, stark wechselnden Qualitäten des
Weltmarktes, die sich nur selten für das Klima des grössern Teiles Schwedens
eigneten, war hier allmählich eine allgemeine Unsicherheit in dem Handel mit
dieser Samengattung und damit auch in dem ganzen wichtigen Futterbau
eingetreten. Da diese Situation mit der fehlgeschlagenen Kleesamenernte 1902
einen besonders drohenden Charakter annahm, wurde dadurch in
landwirtschaftlichen Kreisen eine Bewegung ins Leben gerufen, die bald zu kräftigen
Massnahmen führte, um das wertvolle Material, das Schweden in seinem
einheimischen Spätklee besitzt, zu bewahren und eine gesteigerte Samenproduktion
davon zu sichern.

Nachdem die Kgl. Landwirtschaftsdirektion diesbezügliche Erhebungen angestellt
hatte, wurde so seit 1907 ein Betrag von 15 000 Kr (gegenwärtig 20000 Kr) in den
Reichsetat eingestellt, der unter diejenigen Landwirtschaftskammern verteilt wer-

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